Deutsche Welle: In eigener Sache | Presse | DW | 01.07.2020
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Presse

Deutsche Welle: In eigener Sache

An ein journalistisches Medium werden von außen zu Recht hohe Ansprüche gestellt, die von seinen eigenen noch übertroffen werden sollten.

Die Journalisten der DW arbeiten nach den Standards für Objektivität und Ausgewogenheit, die wir uns auferlegt haben.

Aus gegebenem Anlass weisen wir darauf hin, dass die Deutsche Welle Richtlinien für ihre Berichterstattung hat, die für alle ihre Mitarbeitenden gelten. Neben gesetzlichen Rahmenbedingungen haben wir hausinterne Richtlinien auch für das Texten in Sozialen Medien. In intensiv geführten Diskussionen zwischen allen 30 Sprachredaktionen der DW wird immer wieder über den Umgang mit neuen, tagesaktuellen Themen diskutiert. Die Sprache bestimmt das Denken, und das Denken bestimmt das Handeln. Ein sorgsamer Umgang mit Worten ist überall dort von besonderer Bedeutung, wo die politische Lage extrem polarisiert ist.

Die journalistischen Richtlinien der DW sind klar. Mit diesen ist jede Form von Texten nicht vereinbar, die sie “zum Hass gegen Teile der Bevölkerung oder gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihr Volkstum bestimmte Gruppe aufstacheln, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordern“ oder wenn "brutale oder unmenschliche Gewalt gegen Personen in einer Weise beschrieben wird, die die Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalt zum Ausdruck bringt oder die Brutalität oder Unmenschlichkeit des Ereignisses in einer Weise darstellt, die die Menschenwürde verletzt; dies gilt auch für virtuelle Darstellungen.” Auch freie Mitarbeitende der Deutschen Welle werden über diese Richtlinien informiert und unterschreiben sie, sobald eine Honorarvereinbarung getroffen wird.

Für Gewaltaufrufe gibt es keine Rechtfertigung, aus welcher „historischen“ Verbrämung auch immer sie sich ableiten. Ein noch so scharfer Kommentar darf keine menschenverachtende Sprache benutzen.

Im Journalismus gibt es Grenzen, und auch das universelle Recht auf freie Meinungsäußerung trägt die inhärente Verantwortung für das, was gesagt wird. Darüber zu fantasieren, dass der politische Gegner bei gleichzeitiger Ermordung einer Gruppe von weiteren politischen Gegnern getötet werden solle, überschreitet die Grenze der Verantwortung. In einem aufgeheizten politischen Umfeld wie dem brasilianischen so etwas zu veröffentlichen, ist durch nichts gedeckt.

Die Deutsche Welle muss sich von solchen Äußerungen distanzieren.

EINSCHRÄNKUNG DW Personenfoto | Corporate Communications | Carla Hagemann

Carla Hagemann

Corporate Spokesperson and Head of Corporate Communications

 

T +49.228.429.2042

communication@dw.com