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Politik

Norwegen dringt auf Hilfsfonds

23. März 2020

Jedes Land ist sich in der Krise selbst das nächste? Angesichts der Coronavirus-Pandemie schlägt Norwegen einen anderen Weg ein – im Rahmen einer UN-Initiative.

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Coronavirus in Mali Bamako testlabor
Eine Laborantin arbeitet an einem Coronavirustest in Bamako in Mali Bild: AFP/M. Cattani

Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie will Norwegen arme Länder durch einen internationalen Hilfsfonds unterstützen. "Wir sind besorgt, wie sich das Virus auf Entwicklungsländer mit ohnehin schon schwachen Gesundheitssystemen auswirkt", sagte der norwegische Entwicklungshilfeminister Dag-Inge Ulstein. "Die internationale Solidarität über die Grenzen hinweg ist wichtiger denn je." Norwegen sei deshalb bereit, sich an einem von den Vereinten Nationen (UN) eingerichteten Hilfsfonds zu beteiligen, betonte der Minister, ohne jedoch eine konkrete Summe zu nennen. In einem Tweet rief der Minister zur Solidarität auf.

(Tweet 1241710328423030786)

Bemühungen effektiver

Ein solcher Fonds sollte so schnell wie möglich ins Leben gerufen werden, "vielleicht noch in dieser Woche", so Ulstein. UN-Vizegeneralsekretärin Amina Mohammed habe den Vorstoß seines Landes bereits begrüßt. Die norwegische Außenministerin Ine Eriksen Soereide ergänzte, es gehe auch darum, "die Bemühungen effektiver zu gestalten."

Afrika nicht im Stich lassen

UN-Generalsekretär António Guterres hatte in der vergangenen Woche gewarnt, dass "Millionen" Menschenleben auf dem Spiel stünden, sollte es nicht rund um den Globus Solidarität geben. Diese müsse insbesondere gegenüber den ärmsten Ländern der Welt gezeigt werden. Auch die Welthungerhilfe mahnte die Industrieländer zur Solidarität. Es sei davon auszugehen, dass es beispielsweise in Afrika in nächster Zeit "viele Tote" geben werde, sagte die Präsidentin der Welthungerhilfe, Marlehn Thieme, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montagsausgabe). Die Industrieländer dürften Afrika "jetzt nicht im Stich lassen und sollten ihre Versprechen für alle geplanten Finanzhilfen und Unterstützungsprogramme einhalten.

Weltweit wurde bereits bei fast 340.000 Menschen in 171 Ländern und Gebieten eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen. Mehr als 14.500 Todesfälle wurden seit Ausbruch der Pandemie verzeichnet.

ml/kle (dpa, rtr)