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Jacques Rivette gestorben

Jochen Kürten29. Januar 2016

Er war eine unverwechselbare Stimme des französischen Kinos. Der Regisseur gehörte zu den Gründungsvätern der Nouvelle Vague. 87 Jahre alt wurde er - und hinterläßt ein bemerkenswertes Werk.

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Frankreich Jacques Rivette Regisseur schwarz/weiß
Bild: Getty Images/AFP/D. Meyer

Er gehört zweifelsohne zu den ganz Großen des französischen und damit auch des europäischen Kinos. Jacques Rivette zählt neben Jean-Luc Godard, François Truffaut und Claude Chabrol zum Kreis derjenigen, die Ende der 1950er, Anfang der 1960er Jahre die Nouvelle Vague aus der Taufe hoben.

Diese Erneuerungsbewegung des Kinos spülte die Konventionen des alten, konventionellen Nachkriegsfilms davon. Es war eine Filmrevolution, die nach und nach ganz Europa erfassen sollte. Rivette war einer der prägenden Regisseure jener Jahre. Und doch unterschieden sich seine Filme von denen seiner Regiekollegen.

Sie zeichneten sich durch eine oft extreme Länge aus. Der Zuschauer konnte sich mit ihnen auf eine filmische Reise begeben, die unvergleichlich war. Rivettes Spielfilm-Debüt mit dem sprechenden Titel "Paris gehört uns" erreichte noch eine normale Länge, seine späteren Filme aber waren oft uferlos, experimentierfreudig und immer wieder voller Überraschungen.

Titel wie "Céline und Julie fahren Boot" (1974) oder "Merry-Go-Round" entwickelten neue filmische Formen und machten Rivette zu einer unvergleichlichen Stimme des französischen Kinos. Der Regisseur arbeitete bis ins hohe Alter und brachte noch 2009 den Film "36 Ansichten des Pic Saint-Loup" in die Kinos. Jetzt ist Rivette im Alter von 87 Jahren gestorben.

Szene aus dem französischen Spielfilm Paris gehört uns von Jacques Rivette aus dem Jahre 1961 mit Betty Schneider und Jean-Claude Brialy
Betty Schneider und Jean-Claude Brialy in "Paris gehört uns" (1961)Bild: Kinowelt/Arthaus