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Politik

Innerkoreanisches Eisenbahnprojekt startet

24. November 2018

Die beiden Koreas wollen die Wiederaufnahme von grenzüberschreitenden Eisenbahnverbindungen prüfen. Um das zu ermöglichen, hat der UN-Sicherheitsrat nun eine Ausnahme der Sanktionen gegen Nordkorea genehmigt.

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Südkorea | Bahnof Dorasan Station
Südkoreanische Soldaten am Bahnhof Dorasan am der Grenze zu NordkoreaBild: Getty Images/AFP/K. Jae-Hwan

Nord- und Südkorea hatten eigentlich vor, das gemeinsame Eisenbahnprojekt im Oktober zu starten und Anfang Dezember mit dem Bau zu beginnen. Doch weil man mit Treibstofftransporten womöglich gegen die von den UN errichteten Einfuhrgrenze von 500.000 Barrel pro Jahr verstoßen hätte, verzögerte sich alles.

Nun setzten die UN die Sanktionen gegen Nordkorea für das Projekt aus und die Koreaner können erste Schritte tun, um Eisenbahnschienen und Straßen zwischen den beiden Staaten wieder zu verbinden, die im Koreakrieg von 1950 bis 1953 getrennt worden waren.

"Zusammenarbeit auf neuer Stufe"

Dazu sagte ein Sprecher des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In: "Es ist bedeutsam, dass dieses Projekt die Unterstützung der Vereinigten Staaten und der internationalen Gemeinschaft erhalten hat." Weiter hieß es aus dem Blauen Haus in Seoul, das gemeinsame Eisenbahnprojekt bringe "die innerkoreanische Zusammenarbeit auf eine neue Stufe".

Korea: Wachsende Hoffnung in einem geteilten Land

US-Außenminister Mike Pompeo hatte allerdings zuvor gemahnt, jegliche Wiederannäherung zwischen den beiden Staaten müsse im Zusammenhang mit Bemühungen zur Denuklearisierung der Halbinsel stehen. Die USA und Südkorea haben eine Arbeitsgruppe geschaffen, um nicht  "aneinander vorbeizureden", wie Pompeo sagte. 

Ohne die Aufhebung auch von US-Sanktionen gegen Nordkorea wird das interkoreanische Eisenbahnprojekt kaum vorankommen können. Doch die USA sind nur bereit, ihre Sanktionen zu lockern, wenn Nordkorea sein Atomwaffenprogramm herunterfährt. Nordkorea indessen besteht darauf, dass erst die Sanktionen aufgehoben werden müssen. 

Denuklearisierung: Keine konkreten Maßnahmen vereinbart

Im Juni waren US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in Singapur zu einem historischen Gipfeltreffen zusammengekommen. Kim hatte bei dem Treffen in eine "Denuklearisierung" seines Landes eingewilligt. Genauere Definitionen, ein Zeitplan oder Kontrollmaßnahmen für den Prozess wurden aber nicht genannt. Ein zweites Treffen wird nach Angaben aus Washington für Anfang 2019 erwartet. 

Seoul und Pjöngjang haben in der Zwischenzeit mehrere konkrete Entscheidungen in Richtung Versöhnung und Austausch getroffen. Sie einigten sich unter anderem auf den Abzug von Soldaten und Waffen aus der gemeinsamen Sicherheitszone Panmunjom und sprengten bereits mehrere Grenzposten.

ie/sti (afp. ap, rtr)