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Russische Transportflugzeuge in Syrien gelandet

12. September 2015

Trotz des Streits mit den USA über ein Eingreifen Moskaus in den Bürgerkrieg sind in Latakia zwei russische Flugzeuge mit Hilfsgütern gelandet. Seit Wochen gibt es Gerüchte über den Aufbau eines Stützpunktes dort.

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Russische Flugzeuge in Latakia - ARCHIVBILD (Foto: Picture alliance)
Bild: picture-alliance/RIA Novosti/A. Kudenko

In der syrischen Küstenstadt Latakia sind zwei russische Transportflugzeuge gelandet. Das teilte das russische Verteidigungsministerium der Agentur Interfax zufolge mit. Die Transportmaschinen hatten demnach Hilfsgüter für die Einrichtung eines Zeltlagers für mehr als 1000 Flüchtlinge an Bord, etwa Betten, Öfen, Zisternen und Nahrungsmittel. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete, zwei Maschinen hätten 80 Tonnen an humanitären Hilfsgütern in das Bürgerkriegsland gebracht.

Sorgen über militärisches Eingreifen in Syrien

Die US-Regierung hat nach eigenen Angaben seit einiger Zeit verstärkte Hinweise auf ein direktes militärisches Eingreifen Russlands in den syrischen Bürgerkrieg. US-Regierungsvertreter sprachen von Militärflugzeugen, gepanzerten Truppentransportern und Panzerlandungsschiffen, die in den vergangenen Tagen nach Latakia entsandt worden seien. Beobachter vermuten, dass Russland dort eine Art Flugeinsatzzentrale aufbaut.

Laut der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung errichtet Russland diese Operationsbasis für Lufteinsätze schneller und in weit höherem Umfang auf als bisher vermutet. Das Blatt beruft sich auf Sicherheitskreise. Dem Artikel zufolge sind von Beginn des Monats September an schon 25 Antonow-Transportmaschinen vom Typ AN-124 in Jableh südlich der Hafenstadt Latakia gelandet, wo die Basis entsteht. Der Stützpunkt soll bis Ende September fertiggestellt sein. Auch würden mehrere hunderte russische Soldaten nach Syrien verlegt.

Die westliche Provinz Latakia am Mittelmeer ist eine Hochburg von Anhängern des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad, dessen Vorfahren auch von dort stammen.

Russlands Präsident Wladimir Putin ist einer der letzten verbliebenen Verbündeten des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Moskau hat bislang immer dementiert, direkt militärisch in den Bürgerkrieg einzugreifen. Der Kreml räumt lediglich die Anwesenheit von Beratern und Militärexperten in Syrien ein. In Tartus, dem zweiten syrischen Mittelmeer-Hafen, gibt es eine Versorgungsstation für die russische Marine.

chr/uh (dpa, afp, F.A.S.)