1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

NATO plant weitere Kommandozentren

18. September 2015

Die NATO zeigt angesichts des Spannungsverhältnisses zu Russland weiter Stärke. Auch in Ungarn und der Slowakei sollen jetzt regionale Hauptquartiere entstehen. NATO-Generalsekretär Stoltenberg reist in die Ukraine.

https://p.dw.com/p/1GYiQ
Ein Soldat der polnischen Armee sitzt in einem Panzer. Hinter ihm weht die NATO-Flagge. (Foto: Sean Gallup/Getty Images)
Bild: Getty Images/S. Gallup

Die NATO will in den östlichen Bündnisstaaten Ungarn und Slowakei weitere regionale Hauptquartiere aufbauen. Bei einem Verteidigungsministertreffen in Brüssel sollen die Pläne am 8. Oktober beschlossen werden. Das bestätigte ein Sprecher des Militärbündnisses auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel.

Angesichts des angespannten Verhältnisses zu Russland zeigt die NATO seit Monaten Stärke. Bereits Anfang des Jahres wurde die Einrichtung von sechs Hauptquartieren in Estland, Lettland, Litauen sowie Polen, Bulgarien und Rumänien beschlossen. Im September nahmen sie offiziell ihre Arbeit auf. Die Zentren sollen bis Juli 2016 voll einsatzfähig sein. In jedem der sechs Kommandozentren sind etwa 40 Offiziere eingesetzt, die Manöver und im Ernstfall auch Einsätze der neuen schnellen Eingreiftruppe koordinieren sollen. Auch Deutschland stellt Soldaten.

Schutz vor Moskau

Die neuen Hauptquartiere sollen unter anderem als Planungs- und Koordinierungszentren für Übungseinsätze der neuen schnellen Eingreiftruppe (VJTF) dienen. Zudem sind sie als klares Signal an Russlands Präsidenten Wladimir Putin gedacht. Ihm wirft die NATO die völkerrechtswidrige Annexion der Schwarzmeerhalbinsel Krim sowie die Unterstützung pro-russischer Separatisten in der Ostukraine vor. Vor allem östliche NATO-Staaten wie Litauen fürchten, dass Putin versuchen könnte, den Einfluss des Kremls auch in ihre Richtung auszubauen.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg wird am kommenden Montag und Dienstag zu politischen Gesprächen in der Ukraine erwartet. Die pro-westliche Führung in Kiew strebt einen Beitritt zum Bündnis an. Angesichts der schwierigen politischen Situation und mangelnder Reformfortschritte gilt eine Aufnahme der Ukraine derzeit allerdings als ausgeschlossen. Russland protestiert gegen einen möglichen NATO-Beitritt der Ukraine, weil es darin eine Bedrohung seiner Sicherheit sieht.

pab/jj (dpa)