Zum Tode von Claude Rich
21. Juli 2017Mitte der 1960er Jahre arbeitete der Schauspieler mit Regie-Größen wie François Truffaut, Alain Resnais und René Clément zusammen. In Filmen wie "Die Braut trug schwarz", "Ich liebe dich, ich liebe dich" und "Brennt Paris?" verlieh er seinen Charakteren Tiefe und Charisma. Begonnen hatte Rich in kleineren Rollen - und spielte bei legendären Filmemachern wie Rene Clair und Jean Renoir mit. Da kannte ihn ein größeres Publikum allerdings noch nicht. Erst die Filme der Nouvelle-Vague-Regisseure machten ihn bekannt.
Doch der 1929 in Straßburg geborene Rich war auch immer ein Darsteller der leichten Muse. Man sah ihn früh an der Seite von Unterhaltungsgrößen wie Louis de Funès, auch dort war er mit ganzem Herzen dabei. Rich hatte komödiantisches Talent. Er spiele gleichermaßen gern Heilige wie Schurken, sagte er einmal.
Später verpflichteten ihn Regisseure wie Bertrand Tavernier und immer wieder Resnais. Die großen Filmemacher des französischen Kinos wussten, was sie an Rich hatten. Er war charmant und liebenswürdig, hatte Sex-Appeal und überzeugte als Verführer. Doch Rich konnte in seinen Rollen auch kratzbürstig und barsch auftreten. Letzeres verfeinerte er vor allem in seiner zweiten Karrierehälfte.
Rich kam vom Theater, wo er zeitweise auch festen Ensembles angehörte. Über 50 Bühnenstücke gehörten zu seinem Repertoire. Seine Filmvita umfasst mehr als 80 Werke. Im Jahre 2002 überzeugte Claude Rich auch in der Rolle des Druiden Miraculix im Film "Asterix und Obelix: Mission Kleopatra".
Zuletzt war der französische Schauspieler 2015 in der internationalen Co-Produktion, dem Apartheid-Drama "Ladygrey" zu sehen. Jetzt ist Claude Rich im Alter von 88 Jahren gestorben.
jk/suc(dpa, AFP)