"Batman"-Regisseur Joel Schumacher gestorben
22. Juni 2020Michael Douglas, Susan Sarandon, Sandra Bullock, Tommy Lee Jones und Matthew McConaughey - sie alle spielten in Filmen Joel Schumachers. Als Regisseur verantwortete er in seiner Laufbahn mehr als 20 Filme, darunter den Kassenschlager "Batman Forever" (1995). Es war der dritte Teil der 1989 unter Regie von Tim Burton begonnenen Batman-Reihe. Auch ein vierter sollte folgen: "Batman und Robin" (1997). Dieser war jedoch weit weniger erfolgreich und führte sogar zu elf Nominierungen für die "Goldene Himbeere" - ein US-amerikanischer Negativ-Filmpreis.Über einen Umweg nach Hollywood
Seine Karriere hat Schumacher ursprünglich in einer anderen Sparte des Kunstbetriebs begonnen: So studierte er zunächst an der New Yorker Parsons School of Design und arbeitete dann in der Modeindustrie. Über einen Kostümdesigner-Job kam er nach Hollywood, wo er unter anderem Woody Allens Filme "Sleeper" (1973) und "Innenleben" (1978) ausstattete. Bevor er 1981 sein Regiedebüt mit "Die unglaubliche Geschichte der Mrs. K" feierte, schrieb er Drehbücher für mehr und weniger erfolgreiche Filme.
Comicverfilmungen, Filme, die auf wahren Tatsachen beruhen und Thriller: Das Spektrum der Filme, bei denen Schumacher Regie führte, ist groß. Zu den wichtigen Filmen gehören: "Nicht auflegen!" (2002) mit Colin Farrell, ein Thriller, der hauptsächlich in einer Telefonzelle spielt, "Die Journalistin" (2003) mit Cate Blanchett, ein auf wahren Tatsachen beruhendes Polit-Drama, und die bereits genannten "Batman" und Grisham-Verfilmungen.
Joel Schumacher starb an den Folgen einer Krebserkrankung, wie sein Sprecherteam der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Noch im hohen Alter war er in der Filmszene aktiv. Zuletzt 2019 als Vorsitzender der Jury beim Cinepocalypse-Filmfestival in Chicago, das dem Regisseur Tribut zollte, indem es seine Filme "Falling Down - Ein ganz normaler Tag" (1993) und "Flatliners - Heute ist ein schöner Tag zum Sterben" (1990) mit Julia Roberts und Kiefer Sutherland als experimentierfreudigen Medizinstudenten mit düsterem Geheimnis zeigte.
vg/qu (dpa, AP)