Armin Mueller-Stahl: Seine Filme, seine Auszeichnungen
Ob Hollywood-Kino, TV- oder Independent-Film: Der preisgekrönte Charakterdarsteller Armin Mueller-Stahl wirkt in kommerziellen und Herzensprojekten mit.
2015: "Knight of Cups"
In seiner bisher letzten Rolle im US-amerikanischen Spielfilm von Terrence Mallick wirkt Armin Mueller-Stahl 85-jährig an der Seite der Hollywood-Stars Christian Bale, Cate Blanchett und Natalie Portman. Mueller-Stahl mimt einen Priester. Einen Mann der Kirche gibt er darin nicht zum ersten Mal...
2008: "Illuminati"
Auch in Ron Howards "Illuminati" spielte er einen, den Kardinal Strauss. In Dan Browns Thriller-Vorlage heißt der noch Mortati. Damit die Rolle zu Mueller-Stahls Akzent passt, wurde sie umgeschrieben. Doch er mimt nicht nur Kirchenmänner. Dem "Tagesspiegel" sagte er, "unterschiedliche Rollen mit wenigem Aufwand darzustellen und glaubwürdig zu sein", sei "das Handwerkszeug des Schauspielers".
2008: "Buddenbrooks"
Um als Konsul Jean Buddenbrook in der deutschen Kino- und TV-Produktion von Heinrich Breloer mitwirken zu können, soll Armin Mueller-Stahl eine Rolle im US-amerikanischen Film "Operation Walküre - Das Stauffenberg-Attentat" ausgeschlagen haben. Die Verfilmung von Thomas Manns epischem Roman vereint junge und ältere deutsche Leinwandstars. Mueller-Stahl wollte aus gutem Grund dabei sein.
2001: "Die Manns - Ein Jahrhundertroman"
Denn: Sieben Jahre zuvor hatte er bereits den Verfasser des mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Familienromans "Die Buddenbrooks" gespielt. Der für das Fernsehen produzierte ARD-Dreiteiler erhielt zehn Grimme-Preise - darunter die Trophäe in Gold, die als "Fernseh-Oscar" gilt sowie Auszeichnungen für die Leistung von Regisseur Heinrich Breloer und für Mueller-Stahls Darbietung von Thomas Mann.
1997: "Gespräch mit dem Biest"
Adolf Hitler zu entmystifizieren war das Ziel, das Armin Mueller-Stahl mit seinem Regie-Debüt "Gespräch mit dem Biest" verfolgte. Zusammen mit Tom Abrams hatte er auch das Drehbuch geschrieben und: er verkörpert die Hauptrolle - einen Mann, der sich als Adolf Hitler ausgibt. Surreale Momente gehören zu diesem Kammerspiel, das sich in die Tradition Charlie Chaplins und Ernst Lubitschs stellt.
1996 "Shine - Der Weg ins Licht"
Eine Nominierung für den Oscar brachte Armin Mueller-Stahl diese Nebenrolle in Scott Hicks Film ein. Stahl mimt einen strengen, autoritären Vater, der aus seinem Sohn (Noah Taylor) einen berühmten Pianisten machen will. Das Drehbuch beruht auf der Biografie des hochtalentierten australischen Pianisten David Helfgott, der sich, wie der David im Film, in späteren Jahren mit seinem Vater entzweite.
1991: "Night on Earth"
Nicht streng, sondern rührend-tragisch ist Mueller-Stahls Darstellung des New Yorker Taxifahrers Helmut Grokenberger in Jim Jarmuschs Episodenfilm "Night on Earth". Grokenberger ist aus Ostdeutschland eingereist und spricht kaum ein Wort Englisch. Auch hat er Probleme mit dem Automatikgetriebe. So fährt kurzerhand Fahrgast Yoyo beide nach Brooklyn. Währenddessen spaßen die zwei über ihre Mützen.
1990: "Avalon"
Ganz anders seine Rolle des russisch-jüdischen Immigranten Sam Krichinsky ein Jahr zuvor in "Avalon" - ebenfalls ein amerikanischer Film, aber dieser stammt nicht wie "Night on Earth" von einem Independent-Regisseur. Es war Mueller-Stahls zweiter auf amerikanischem Boden gedrehter Film. Die Zusammenarbeit mit Regisseur Barry Levinson war Mueller-Stahls internationales Karrieresprungbrett.
1989: "Music Box"
Die Rolle des in die USA emigrierten Ungars Mike Laszlo war sein erstes Engagement in einem US-amerikanischen Film. Anders als Krichinsky in "Avalon", der zu Beginn des Ersten Weltkriegs in die Staaten kommt, ist Laszlo ein Kriegsverbrecher des Zweiten Weltkriegs. Seine Tochter, gespielt von Jessica Lange, kämpft als Anwältin unwissend auf Basis falscher Fakten gegen die Abschiebung des Vaters.
1982: "Die Sehnsucht der Veronika Voss"
Die frühen 80er-Jahre waren bereits von einem Wechsel geprägt: Armin Mueller-Stahl war von der DDR nach Westdeutschland übergesiedelt. Dort engagierte ihn Rainer Werner Fassbinder für seine "BRD-Trilogie", wozu auch dieser Film gehört. Armin Mueller-Stahl spielt hierin an der Seite von Rosel Zech, der damit der Durchbruch gelang. Er avancierte durch derartige Autorenfilme zum Star im Westen.
1981: "Lola"
Schon ein Jahr zuvor hatte er in Fassbinders "Lola" mitgewirkt - der Grundstein seiner Karriere in Westdeutschland. Mueller-Stahl verkörpert einen anfangs moralisch agierenden Baudezernenten, der sich in Marie-Luise verliebt. Doch die entpuppt sich als Hure Lola. Für seine Leistung erhielt Mueller-Stahl das "Filmband in Gold", das - u.a. in Anlehnung an Fassbinders Film - als "Lola" bekannt ist.
1963: "Nackt unter Wölfen"
Mueller-Stahls Karriere begann im Osten des damals noch geteilten Deutschlands. "Nackt unter Wölfen" fokussiert wie so mancher Film, in dem Mueller-Stahl mitwirkt, auf die NS-Zeit. In Frank Breyers in der DDR entstandenem Film spielt er einen KZ-Häftling, der gemeinsam mit anderen ein dreijähriges Kind im Konzentrationslager Buchenwald versteckt, um es vor der Ermordung zu bewahren.