WHO fordert: Kein Rauchen mehr in Kinofilmen
2. Februar 2016Ob James Dean, Audrey Hepburn oder Roger Moore - sie alle rauchten, was das Zeug hielt auf den Leinwänden dieser Welt. Seit Jahren kämpft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gegen den Tabakkonsum. Sie glauben: eine der Ursachen des Übels liegt in genau diesen Kino- und Fernsehhelden. Das Rauchen in Fernseh- und Kinofilmen sende vor allem an jüngere Zuschauer nach WHO-Ansicht falsche Signale aus. Rauchen im Film werde als selbstverständlich, alltäglich und gesellschaftlich akzeptiert dargestellt, lautet die Kritik. Dies verleite gerade junge Menschen dazu, selbst einmal das Rauchen auszuprobieren.
Filme mit Tabakkonsum motivieren Millionen junger Menschen zum Rauchen
Die Wissenschaft bestätigt es: Dr. Dogulas Bettcher, WHO-Direktor für die Prävention nicht-übertragbarer Erkrankungen, kommentiert den Anfang Februar in Genf vorgelegten dritten Bericht folgendermaßen: "Werbung für Zigaretten zu schalten wird von Jahr zu Jahr schwerer. Die Leinwand hingegen ist der letzte Weg, um Millionen junger Menschen das Rauchen schmackhaft zu machen." Deshalb fordert die Organisation dazu auf, auch im Kino Anti-Raucher-Kampagnen auszustrahlen. Außerdem ermutigen sie die Regierungen, die Altersbeschränkungen für Filme mit rauchenden Schauspielern zu erhöhen und gleichzeitig jegliche Subventionen für solche Streifen zu streichen. Weiterhin soll im Abspann deutlich gemacht werden, dass die Schauspieler kein Geld für den Tabakkonsum erhalten haben.
Grundlage für den Bericht der WHO ist eine hauseigene Studie. Die Zahlen dieser Untersuchung erscheinen tatsächlich alarmierend: Mehr als ein Drittel der befragten Raucher gaben an, dass ihre erste Zigarette von Figuren auf der Leinwand inspiriert wurde. 2014 wurde in fast der Hälfte aller Hollywoodfilme mindestens ein Mal der Glimmstängel angezündet. Dem möchte die Weltgesundheitsorganisation nun deutlich entgegen wirken. Ob das den Zigarettenkonsum unter Jugendlichen jedoch verringert oder vielmehr weniger junge Menschen dazu verleitet, mit dem Rauchen anzufangen, bleibt abzuwarten.