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Politik

Angeblicher US-Spion in Russland inhaftiert

31. Dezember 2018

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat in Moskau einen US-Amerikaner unter Spionageverdacht festgenommen. Der Mann sei auf frischer Tat "bei einem Akt der Spionage" ertappt worden, teilte der FSB mit.

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FSB Zentrale Lubjanka in Moskau, Russland
In diesem Gebäudekomplex in Moskau residiert der russische Geheimdienst FSBBild: imago/Hansjörg Hörseljau

Die Festnahme habe sich bereits am 28. Dezember ereignet. Nähere Angaben zu den Umständen wurden nicht gemacht. Gegen den Verdächtigen sei ein Strafverfahren eröffnet worden. Bei einer Verurteilung drohten dem Mann zwischen zehn und 20 Jahre Haft, heißt es in der Mitteilung. Die russische Nachrichtenagentur TASS gab den Namen des mutmaßlichen Spions in ihrem englischsprachigen Dienst mit Paul Whelan an.

Die US-Botschaft sei fristgerecht über die Festnahme informiert worden, teilte das russische Außenministerium mit. In Washington bestätigte das Außenministerium, dass es formell über die Inhaftierung des Mannes unterrichtet worden sei. Die Vereinigten Staaten hätten um konsularischen Zugang zu der Person gebeten.

Angespannte Beziehungen

Das Verhältnis zwischen Russland und den USA ist derzeit so schlecht wie seit Zeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Die Beziehungen haben sich insbesondere seit der Annexion der ukrainischen Krim-Halbinsel 2014 verschlechtert. Seither haben die USA und zahlreiche andere westliche Staaten Sanktionen gegen Russland verhängt.

Putin und der Westen: Vergiftete Beziehung?

Zuletzt hatten zudem mehrere Spionageskandale für zusätzlichen Wirbel gesorgt, darunter der Giftanschlag auf den russischen Ex-Agenten Sergej Skripal in Großbritannien und die Verurteilung der russischen Studentin Maria Butina wegen Agententätigkeit in den USA. Butina soll im Auftrag russischer Stellen versucht haben, Einfluss auf politische Organisationen in den USA zu nehmen.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte dem Westen kürzlich vorgeworfen, den Aufstieg seines Landes auf internationaler Bühne durch Spionagevorwürfe untergraben zu wollen. Putin wertete es als "Zeichen für die Macht Russlands", dass der Westen immer wieder derartige Vorwürfe erhebe. In seinem Neujahrsschreiben bot Putin gleichwohl US-Präsident Donald Trump einen "weitreichenden Dialog" an.

kle/uh (rtr, dpa, afp)