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UN wollen Syrien-Beobachter schulen

6. Januar 2012

Die Vereinten Nationen haben ihre Bereitschaft signalisiert, die Arabische Liga bei der Beobachtermission in Syrien zu unterstützen. Zuvor hatte die Liga eingeräumt, sie habe aus Mangel an Erfahrung "Fehler" begangen.

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Arabische Schriftzeichen und syrische Flagge auf Hauswand (Foto: dpa)
Parole der Regimegegner "Nieder mit (...) Assad!"Bild: picture-alliance/dpa

Die Rufe nach Einschaltung der Vereinten Nationen in die Bemühungen um eine Beilegung des blutigen Konflikts in Syrien werden lauter: Der Chef der von Deserteuren gegründeten "Freien Syrischen Armee", Oberst Riad Asaad, forderte die Arabische Liga nachdrücklich auf, ihre Mission für "gescheitert" zu erklären und den Weg für die UN frei zu machen. Auch die US-Regierung erklärte, es sei "höchste Zeit", dass die Vereinten Nationen etwas unternähmen.

Die Beobachter der Arabischen Liga hätten ihr Bestes gegeben, doch hätten sie nicht genügend Erfahrung, räumte der Regierungschef von Katar, Scheich Hamad bin Dschassem al-Thani, ein. Zugleich bat er bei einem Treffen mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in New York um "technische Hilfe". Nach Auskunft eines UN-Sprechers bot Ban bei dem Gespräch an, Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen könnten die Beobachter der Liga schulen, um ihnen bei der Bewertung der Lage in Syrien zu helfen.

Gezielte Täuschung?

Seit gut einer Woche befindet sich eine erste Gruppe von rund 50 Beobachtern der Arabischen Liga in Syrien. Trotz ihrer Präsenz gelang es nicht, das Blutvergießen in dem arabischen Land zu stoppen. Bei der Niederschlagung der Proteste gegen Staatschef Baschar al-Assad kamen nach UN-Angaben seit März vergangenen Jahres bereits mehr als 5000 Menschen ums Leben.

Die syrische Opposition hatte kritisiert, die Beobachter ließen sich bei ihrem Einsatz von den Sicherheitsbehörden täuschen. So seien die Beobachter bewusst in Gebiete im Land gebracht worden, die der Regierung treu ergeben seien, hieß es aus den Reihen der Regimegegner. Demnach wurden zudem Ortsschilder ausgetauscht und Militärfahrzeuge so umlackiert, dass sie wie Polizeifahrzeuge aussehen. So könne das Regime vorgaukeln, im Einklang mit den Forderungen der Liga Truppen aus stark bewohnten Gebieten abgezogen zu haben.

wa/fw (afp, rtr)