1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Trauer um den "schönsten Mann Hollywoods"

13. Juni 2003

Mit Gregory Peck hat Hollywood einen seiner größten Leinwandstars verloren. Der Oscargewinner starb im Alter von 87 Jahren in seinem Haus in Los Angeles. Peck galt jahrzehntelang als Symbol des perfekten Gentlemans.

https://p.dw.com/p/3kFf
Hollywood-Legende Gregory Peck ließ Frauenherzen höher schlagenBild: AP
Gregory Peck Porträt Interview 1999
Bild: Ap

Der Schauspieler starb in der Nacht zum Donnerstag (12. Juni 2003) an Altersschwäche. Seine Frau Veronique Passani, mit der Peck 40 Jahre lang verheiratet war, war bis zuletzt an seiner Seite.

Sein Weg nach Hollywood

Gregory Peck wurde am 5. April 1916 als Sohn eines Apothekers in einem Vorort von San Diego geboren. Nach der Scheidung seiner Eltern 1922 wuchs er zeitweise bei seiner Großmutter auf. Nachdem er sein Medizinstudium abgebrochen hatte, ebnete ein Stipendium ihm 1939 den Weg an eine Schauspielschule in Manhatten. Dort machte er schnell mit größeren Rollen am Broadway auf sich aufmerksam. 1943 dreht Peck seinen ersten Film, den Anti-Nazi-Streifen "Tage des Ruhms". Schon sein nächster Film, "Schlüssel zum Himmel", brachte ihm die erste von fünf Oscar-Nominierungen ein.

Im Laufe seiner Karriere spielte Peck in mehr als 50 Filmen mit. Er verkörperte eine außerordentlich große Bandbreite von Charakteren. Berühmt machten ihn in den 1940er bis 1960er-Jahren vor allem seine Rollen als anständiger und würdevoller Kavalier. Zu den unvergessenen Werken des großen dunkelhaarigen Stars gehört der Film "Wer die Nachtigall stört". Für die Rolle des integren Südstaatenanwalts Atticus Finch, der unerschrocken gegen Rassendiskriminierung kämpft, wurde er 1962 endlich mit einem Oscar geehrt.

Publikumserfolge am Fließband

Gregory Peck Filmszene aus "Ein Herz und eine Krone" mit Audrey Hepburn
Mit Audrey Hepburn in "Ein Herz und eine Krone"Bild: Ap

Zu Pecks berühmtesten Filmen gehören "Duell in der Sonne" (1946), Henry Kings Hemingway-Verfilmung "Schnee auf dem Kilimandscharo" (1952) und William Wylers "Ein Herz und eine Krone" (1953) mit Audrey Hepburn. Als Kapitän Ahab jagte er 1956 den Wal "Moby Dick" in John Hustons Verfilmung des Romanklassikers von Robert Melville.

Peck war anspruchsvoll, was die Wahl seiner Rollen anging. Gleichwohl galt er als Schauspieler, der in allen Genres eine gute Figur machte. Ob als Western- oder Kriegsheld, als romantischer Liebhaber oder US-Präsident Lincoln war der Kalifornier in seinen Filmen meist das Symbol des sympathischen, geradlinigen, vertrauenswürdigen Helden, den besonders weibliche Kinobesucher schätzten. Ebenso beliebt war Peck bei seinen Kolleginnen und Kollegen.

Würdigung durch Freunde und Kollegen

Danny DeVito, Co-Star in Pecks letztem Kinofilm "Das Geld anderer Leute" (1991), trauert um den Verlust einer "wunderbaren Person". "Es war eine Ehre, ihn zu kennen. Es war eine Ehre, mit ihm gearbeitet zu haben", sagte der Schauspieler. "Gregory Peck war einzigartig", erklärte auch Kirk Douglas. Er habe oft mit Peck über einen gemeinsamen Film gesprochen, sagte Douglas, "und ich bin traurig, dass wir nie soweit gekommen sind, es zu machen". Der Regisseur Steven Spielberg erklärte, Pecks Hinterlassenschaft seien nicht nur seine Filme, sondern die dezente, würdevolle und moralische Art und Weise, in der er gearbeitet und gelebt habe.

Pecks Privatleben blieb stets frei von Skandalen. Während und nach seiner Schauspielkarriere engagierte er sich für gemeinnützige Zwecke. So war er lange Jahre Präsident der amerikanischen Krebsgesellschaft und der Filmakademie. Auch setzte er sich für den Tierschutz ein. Als überzeugter Pazifist produzierte er 1972 mit "The Trial of the Cantonsville Nine" einen Antikriegsfilm. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehört die "Medal of Freedom", der höchste zivile Orden der USA. Die deutsche Filmbranche zeichnete den amerikanischen Filmstar zweimal aus: Für sein Lebenswerk wurde er 1993 mit dem Goldenen Bären der Berlinale und 1998 mit dem Deutschen Filmpreis geehrt. (fro)