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Politik

"Ocean Viking"-Flüchtlinge dürfen an Land

15. Oktober 2019

Diesmal war es keine wochenlange Irrfahrt: Italien weist dem Rettungsschiff einen Hafen zu. Die Besatzung reagiert erleichtert. Doch das grundlegende Problem bleibt innerhalb der EU bislang ungelöst.

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Ocean Viking vor Lampedusa
Bild: Getty Images/AFP/A. Serrano

Italien hat SOS Méditerranée erlaubt, die 176 Flüchtlinge an Bord des Rettungsschiffs "Ocean Viking" (Archivbild) an Land zu bringen. Das teilte die Hilfsorganisation auf Twitter mit.

Als Anlaufhafen sei dem Schiff Taranto in Süditalien zugewiesen worden. Die "Ocean Viking" sei bereits auf dem Weg dorthin. SOS Méditerranée, die das Schiff gemeinsam mit Ärzte ohne Grenzen betreibt, erklärte, man sei "erleichtert, dass die 176 Überlebenden ohne unnötige Verzögerung in Sicherheit gelangen werden".

Das zivile Rettungsschiff hatte die Migranten am Wochenende auf dem Mittelmeer vor der Küste Libyens gerettet und danach auf eine Möglichkeit gewartet, die Menschen in Europa an Land zu bringen. Am Montag rief die Besatzung die EU-Staaten auf, ihr einen sicheren Hafen zuzuweisen. SOS Méditerranée Frankreich forderte erneut einen dauerhaften Mechanismus zur Aufnahme von Flüchtlingen: "Ad-hoc-Vereinbarungen können nicht die Lösung sein."

Keine Mehrheit für Verteilmechanismus

Die Aufnahme und Verteilung von Migranten, die im zentralen Mittelmeer gerettet wurden, sorgt in Europa seit langem für Streit. Die Innenminister von Deutschland, Frankreich, Italien und Malta einigten sich Ende September auf einen vorläufigen Verteilmechanismus. Doch andere EU-Staaten blocken eine Beteiligung bisher ab.

Zivile Schiffe mit Migranten an Bord mussten zuletzt länger auf dem Meer ausharren, bis sie einen Hafen anlaufen durften. Denn die Anrainerstaaten dringen darauf, dass die Menschen anschließend in andere EU-Länder gebracht werden.

jj/stu (dpa, afp)