Mary Poppins kehrt zurück!
"Mary Poppins" war einer der größten Filmerfolge der 60er Jahre. Jetzt ist das Kindermädchen mit den magischen Kräften wieder da. Ob "Mary Poppins' Rückkehr" an den damaligen Erfolg anknüpfen kann, ist die große Frage.
Walt Disneys Mary Poppins zum Zweiten
So viel Zeit verstreicht selten zwischen einem Kinoerfolg und seiner Fortsetzung. Über ein halbes Jahrhundert liegt zwischen den beiden Mary-Poppins-Filmen. Wie schon 1964 steckt auch 2018 Walt Disney hinter der Produktion. In der Hauptrolle ist Emily Blunt (hier vor dem Spiegel) zu sehen. "Mary Poppins' Rückkehr" kommt zu Weihnachten weltweit in die Kinos.
Das schwebende Kindermädchen
Das Bild, auf dem Julie Andrews als Mary Poppins mit Regenschirm und Handtasche erstmals vom Londoner Himmel schwebt, wurde eine der berühmtesten Szenen des Hollywood-Kinos der 1960er Jahre. Für Andrews war es ein Karriere-Start nach Maß: Sie gewann direkt einen Oscar. Doch dauerhaft durchsetzen konnte sie sich nicht - auch weil das Genre Musical seine größte Zeit hinter sich hatte.
Ein Film für Jung und Alt
Der Engländer Robert Stevenson, der 1964 "Mary Poppins" inszenierte, galt als routinierter Handwerker auf dem Regiestuhl. Er passte sich den einzelnen Filmgenres an, verzichtete dabei aber meist auf eine eigene Handschrift. Für "Mary Poppins" war das genau das Richtige, sollte die Walt-Disney-Produktion doch ein Film für die ganze Familie sein. Das Konzept ging auf, er spielte Millionen ein.
Stilistisch auf neuen Wegen
"Mary Poppins" hatte einiges zu bieten: Erstmals wurden auf großer Leinwand Real- und Trickfilm miteinander verzahnt. Die Walt-Disney-Techniker leisteten ganze Arbeit, die Tanz und Musikeinlagen, die Kostüme und das schwungvolle Auftreten der Darsteller machten den Film zu einem großen Erfolg.
Verzuckerte Botschaften
Stevensons Film erzählte die Geschichte, die auf den Mary-Poppins-Romanen der australischen Schriftstellerin P.L. Travers basiert, im Stile der Hollywood-Ästhetik der frühen 60er Jahre. Themen wie die Macht der Banken und das soziale gesellschaftliche Gefälle werden zwar thematisiert, fließen aber in die typische Disney-Botschaft ein: Zum Happy End gibt's eine Portion konservative Familienwerte.
2018: Mary Poppins frisch aufpoliert
Daran knüpft der neue Mary-Poppins-Film nahtlos an. Das Figurenarsenal ist leicht variiert, die Grundstimmung bleibt. "Mary Poppins' Rückkehr" strebt das an, was auch der inzwischen als Hollywood-Klassiker geltende Vorgängerfilm bis zur Perfektion trieb: dem Publikum unterhaltsam Familienwerte in bunt-poppiger Verpackung mit Musik, Tanz und viel Gefühl zu vermitteln.
Auftritt in der Bank
Auch der neue Mary-Poppins-Film erzählt vom Leben einer Durchschnittsfamilie (Emily Mortimer und Ben Whishaw, r. als Jane und Michael Banks) aus der oberen Mittelschicht, die in eine finanzielle Schieflage gerät. Der böse, raffgierige Banker, der sich nach außen charmant und kinderlieb gibt, wird in der Neuverfilmung von Colin Firth (l.) gespielt.
Mary und die Kinder
Im Zentrum von "Mary Poppins' Rückkehr" steht aber natürlich das burschikose Kindermädchen Mary Poppins (Emily Blunt), das sich um den Nachwuchs der Familie kümmert. In diesen Szenen entwickelt die Neuverfilmung ihren Charme. Wie im alten Film werden hier Real- und Trickszenen miteinander verbunden, und die kleinen Darsteller sorgen für eine ausgelassene, heitere Stimmung.