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Jonas Hofmann - Gladbacher Dauerläufer

21. Oktober 2018

Die Gladbacher Borussia hat sich mit einem Sieg gegen Mainz 05 auf den zweiten Tabellenplatz vorgeschoben - vor allem dank der starken Leistung von Jonas Hofmann. Der 26-Jährige besticht mit beeindruckender Form.

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Deutschland Borussia Mönchengladbach vs 1 FSV Mainz | Jonas Hofmann
Bild: imago/Team 2

Aus den Augen lassen durfte man ihn nicht. Schließlich war Jonas Hofmann wieder ununterbrochen unterwegs. Hinten, vorne, rechts, links - es dürfte kaum einen Quadratzentimeter Rasen im Borussia-Park gegeben haben, den der 26-Jährige an diesem Sonntagabend in der Partie gegen Mainz 05 ausgespart hätte.

Und so war es auch kein Zufall, dass der Gladbacher Mittelfeldspieler beim 4:0 (1:0) gegen die Mainzer zunächst den Führungstreffer für seine Gladbacher Fohlen erzielte. Hofmann hatte die Situation blitzschnell erfasst, das Umschaltspiel begleitet und sich so geschickt in Position gebracht, dass Thorgan Hazard ihm den Ball nur noch in den Lauf spielen musste. Die Vollstreckung aus acht Metern war für Hofmann reine Formsache.

Vom Mitläufer zum unverzichtbaren Mittelfeldspieler

Es ist allerdings noch nicht so lange her, da galt Hofmann als ein Spieler, den die Gladbacher besser nicht gekauft hätten. Nach seinem Wechsel von Borussia Dortmund in der Winterpause der Saison 2015/16 war Hofmann vor allem ein Mitläufer, der kaum Akzente setzen konnte. Allerdings wurde der gebürtige Heidelberger vor allem auf der Außenbahn eingesetzt, wo er seine Qualitäten nicht sonderlich einbringen kann.

Hofmann ist eher ein ballsicherer Dauerläufer, der Räume erkennt und bespielen kann, der mit Spielintelligenz und guter Technik Torchancen kreieren und selbst Treffer erzielen kann. Seine Sprintfähigkeiten sind dagegen nicht sonderlich ausgeprägt. Eigentlich eine Eigenschaft, die auf der Außenbahn zwingend benötigt wird, um in den Rücken der Abwehr gelangen zu können. Wohl vor allem deshalb hatte sich Hofmann lange Zeit nicht so richtig zurechtgefunden bei der Borussia. Diese Zeiten scheinen aber vorbei zu sein.

Hofmann profitiert vom Systemwechsel

Hofmann hat vom Systemwechsel von Trainer Dieter Hecking besonders profitiert. Als einer der beiden Achter im 4-3-3-System neben Florian Neuhaus kann sich Hofmann in vielerlei Hinsicht einbringen. Er scheut die langen Wege in die Tiefe nicht, um sich mit in den Angriff einzuschalten. Er scheut aber auch die defensiven Zweikämpfe nicht. Regelmäßig legt er bis zu 13 Kilometer Laufstrecke und mehr während einer Partie zurück. Beimjüngsten Auswärtssieg beim FC Bayern München stellte Hofmann mit 13,63 Kilometern Laufleistung sogar eine neue Bestmarke auf.

Deutschland Borussia Mönchengladbach vs 1 FSV Mainz
Die Gladbacher Spieler feiern Torschütze Jonas Hofmann (2.v.r.)Bild: picture-alliance/dpa/M. Becker

Hofmanns Nutzen für sein Team ist auch anhand anderer Zahlen abzulesen. Sechs Vorlagen und nunmehr fünf Treffer in acht Partien sind für einen Mittelfeldakteur eine beeindruckende Zahl. Auch Bundestrainer Joachim Löw soll den Gladbacher mittlerweile genauer beobachten. "Er hat in den letzten Spielen einen guten Eindruck gemacht", sagte der Bundestrainer bei einer Sitzung der FIFA in London bereits vor rund vier Wochen. 

Für den Einsatz erneut belohnt

Gegen die Mainzer hatte Hofmann bereits in der ersten Hälfte einen weiteren Treffer auf dem Schuh, seinen überraschenden und schlitzohrigen Lupfer konnte der Mainzer Torhüter Florian Müller gerade noch abwehren. In der zweiten Hälfte sollte Hofmann aber nachholen, was er zuvor noch ausließ. Erneut war es Hazard - der kurz danach noch das 3:0 erzielen sollte, der Hofmann nach 54 Minuten perfekt bediente. Wieder hatte Hofmann den Weg in die Spitze im Sprint gewagt, hatte sich an den langen Pfosten begeben und wurde für seine Mühe und seinen Einsatz belohnt. Aus einem Meter musste er für seinen zweiten Treffer des Abends nur noch den Fuß hinhalten.

Und wer dachte, damit sei es für diesen Sonntagabend genug, sah sich getäuscht. Auch den vierten Gladbacher Treffer erzielte Hofmann, nachdem er sich erneut freigestohlen hatte, im richtigen Moment in den freien Raum startete, den herauseilenden Torwart umkurvte und anschließend mühelos ins leere Tor traf. 

Das Spiel gegen Mainz war ein erneuter Beleg dafür, dass Hofmann derzeit nicht mehr wegzudenken ist aus der Gladbacher Startelf.