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KonflikteIsrael

Israel startet "Anti-Terror-Operation" im Westjordanland

28. August 2024

Ziel des mehrtägigen Militäreinsatzes sei ein vom Iran unterstütztes Terrornetzwerk, heißt es aus Israel. Vorbild für die Operation sei das Vorgehen in Gaza.

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Eine zerstörte Häuserfront in Tulkarem (27.08.2024)
Zerstörung durch israelische Raketen in Tulkarem (am Dienstag)Bild: Nasser Ishtayeh/SOPA Images/Sipa USA/picture alliance

"Die Armee operiert seit der Nacht mit allen Kräften in den Flüchtlingslagern in Dschenin und Tulkarem, um die dort angesiedelte iranisch-islamistische Terrorinfrastruktur zu zerschlagen", teilte der israelische Außenminister Israel Katz mit. Israel müsse dies dort mit derselben Entschlossenheit tun wie im Gazastreifen.

Der Palästinensische Rote Halbmond meldete zunächst zehn Tote und 15 Verletzte aus dem Norden des Westjordanlands. Die Organisation kritisierte zudem, dass die israelische Armee Rettungs- und Bergungsarbeiten in einem südlich der Stadt Tubas gelegenen Flüchtlingslager behindert habe. Palästinensische Medien berichten, dass die Wasserversorgung der Stadt Tulkarem zu weiten Teilen unterbrochen sei, da Israel mit schwerem Gerät die Infrastruktur zerstört habe.

Außenminister Katz warf dem Iran vor, im Westjordanland eine "terroristische Front nach dem Vorbild des Gazastreifens und des Libanon" errichten zu wollen, von wo aus die von der Führung in Teheran unterstützte Hisbollah-Miliz seit Beginn des Krieges im Gazastreifen fast täglich Raketen auf Israel abfeuert. Weiter ließ Katz verlauten, dass "hochentwickelte Waffen illegal aus Jordanien" ins Westjordanland geschmuggelt würden.

Warum Iran und Israel Feinde sind

Israelische Einsätze sind in dem seit 1967 besetzten Westjordanland an der Tagesordnung. Immer wieder greift das Militär auch Flüchtlingslager und Ortschaften aus der Luft an - zuletzt vor allem im Norden des Palästinensergebiets. Es ist jedoch selten, dass die Einsätze wie in der Nacht zu Mittwoch gleichzeitig in mehreren Städten erfolgen.

Hamas ruft zum Aufstand auf

Im Westjordanland hat sich die Lage seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen deutlich verschärft. Die Hamas, die von zahlreichen Staaten als Terrororganisation eingestuft wird und deren Popularität im Westjordanland seit Beginn des Gaza-Krieges gewachsen ist, ruft in dem Gebiet regelmäßig zum "Aufstand" auf.

Am Dienstagabend forderte die militant-islamistische Organisation die rund drei Millionen Palästinenser im Westjordanland auf, auf Aussagen des israelischen Regierungsmitglieds Itamar Ben Gvir zu reagieren. Der ultranationalistische Sicherheitsminister im Kabinett von Israels Premier Benjamin Netanjahu hatte offen zu einer Annexion des Westjordanlands aufgerufen. Während der Gazastreifen von der Hamas beherrscht wird, regiert in den Gebieten des Westjordanlands, die unter palästinensischer Kontrolle stehen, die von der Fatah dominierte Palästinensische Autonomiebehörde unter Präsident Mahmud Abbas.

Kämpfer der Hamas hatten Israel am 7. Oktober überfallen und israelischen Angaben zufolge mehr als 1100 Menschen getötet. Rund 250 weitere wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Als Reaktion auf den Hamas-Angriff geht Israel massiv militärisch in dem Palästinensergebiet am Mittelmeer vor. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seitdem mehr als 40.500 Menschen im Gazastreifen getötet.

fab/AR/jj (afp, dpa, kna)

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