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Politik

Chemiewaffen: Half Nordkorea Assad?

28. Februar 2018

Nordkorea versucht seit Jahren sich als gefährliche Atommacht zu etablieren. Nebenbei betätigt es sich offenbar noch zusätzlich als Exporteur von Gütern, die für die Produktion von Chemiewaffen benötigt werden.

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Syrien Ost-Ghuta leere Raketenhülse
Verdächtige Raketenhülse nach einem mutmaßlichen Giftgaseinsatz in Syrien Bild: Getty Images/AFP/H. Mohamed

Nordkorea hat einem Medienbericht zufolge Güter an die syrische Regierung geliefert, die auch für die Produktion von Chemiewaffen benutzt werden können. Dazu gehörten säurefeste Kacheln, Ventile und Thermometer, meldete die "New York Times" unter Berufung auf einen Bericht von UN-Ermittlern. Die in Schiffsladungen gefundenen Kacheln hätten aus Sicht von Experten gereicht, um eine etwa 5000 Quadratmeter große Fläche abzudecken und damit eine Industrieanlage im größeren Stil zu bauen. Nordkoreanische Raketentechniker seien zudem in bekannten syrischen Anlagen für Chemiewaffen und Raketen gesichtet worden. 

Zahlreiche Lieferungen

Der Bericht wurde demnach von UN-Experten geschrieben, die die Sanktionen gegen Nordkorea überwachen. Die Teile hätten zu mindestens 40 Lieferungen gehört, die zwischen 2012 und 2017 von Nordkorea an Syrien gegangen seien, meldete die "New York Times". "Das Letzte, was wir in Syrien brauchen, sind mehr Waffen und - Gott bewahre - mehr Chemiewaffen", sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric. Konkret ging er auf den Bericht der Zeitung nicht ein. Diplomaten rechnen mit einer Veröffentlichung des rund 200 Seiten starken UN-Berichts Mitte März.

Vernichtung von Chemiewaffen

Syrien hatte seine Chemiewaffen auf internationalen Druck nach einem Angriff mit Saringas auf das Rebellengebiet Ost-Ghuta im August 2013 vernichtet. Ermittler der UN und der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) machten die Regierung in Damaskus jedoch für einen weiteren verheerenden Angriff mit Saringas auf den Ort Chan Scheichun im April 2017 verantwortlich. Aktivsten werfen der syrischen Armee zudem mehrere Bombardierungen mit Chlorgas vor. Syriens Regierung weist stets alle Anschuldigungen von sich.

bri/stu (dpa, ape)