1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
PolitikEuropa

Dürre in Italien zwingt zum Wassersparen

3. Juli 2022

In Italien ist es so trocken wie seit 70 Jahren nicht mehr. Einige Städte wie Verona oder Pisa ziehen nun Konsequenzen und stellen Notfallpläne auf.

https://p.dw.com/p/4DZsT
Italien Linarlo | Ausgetrockneter Fluss Po
Fast kein Wasser im Fluss Po: Menschen gehen im Flussbett in der Nähe der Stadt Pavia spazierenBild: Luca Bruno/AP/picture alliance

Wegen der sich zuspitzenden Dürre-Krise in Italien hat Verona die Nutzung von Trinkwasser stark eingeschränkt. Dieses darf bis zum 31. August tagsüber nur noch zur Nahrungsaufnahme, zur Körperhygiene und zur Reinigung im Haushalt verwendet werden. Von 6.00 Uhr bis 21.00 Uhr ist es verboten, Gärten und Sportplätze zu bewässern, Autos zu waschen und Schwimmbäder zu befüllen, wie der neue Bürgermeister Damiano Tommasi in einer Verordnung beschloss. Bei Zuwiderhandlung drohen Strafen bis zu 500 Euro.

Italien | Brunnen in Verona
Die Brunnen in Verona und Pisa werden abgeschaltetBild: Wieslaw Jarek/PantherMedia/IMAGO

Ähnliches gilt für Pisa. Dort unterzeichnete Bürgermeister Michele Conti eine ähnliche Anordnung: In der bei Touristen beliebten Stadt in der Toskana darf ab 11. Juli Trinkwasser nur noch im Haushalt verwendet werden.

Po: Niedrigster Pegelstand seit 70 Jahren

Italien leidet unter der heftigsten Trockenheit seit Jahrzehnten, viele Flüsse wie etwa der Po weisen die niedrigsten Pegelstände seit mehr als 70 Jahren auf. In etlichen Gemeinden vor allem in Norden müssen die Menschen schon seit Wochen Wasser sparen, Tanklaster werden vielerorts zum Auffüllen der Wasserspeicher eingesetzt.

Italien | Fluss Po trocknet aus
Wegen des niedrigen Wasserstandes im Po ist dieses Schiff auf Grund gelaufenBild: Guglielmo Mangiapane/REUTERS

Städte wie Mailand haben großen Brunnen in der City schon das Wasser abgedreht. Ein halbes Dutzend Regionen ersuchte die Regierung in Rom bereits, den Notstand auszurufen, um weitere Hilfsgelder und Einsätze des Zivilschutzes zu ermöglichen.

Weniger Wasser, weniger Strom

Weitere Folge der Dürre: Die Stromerzeugung aus Wasserkraft ging deutlich zurück. Wasserkraftwerke gibt es vor allem in den Bergen im Norden des Landes. Sie liefern normalerweise fast ein Fünftel des in Italien benötigten Stroms.

Ministerpräsident Mario Draghi kündigte an, ab kommender Woche würden weitere Maßnahmen folgen, um der Dürre und den damit verbundenen Problemen zu begegnen.

as/haz (dpa, afp)