1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ölarbeiter beenden Streik

20. April 2016

Der Ölpreis hat sofort reagiert. In Kuwait beendet die Gewerkschaft der Ölarbeiter einen mehrtägigen Streik - und im asiatischen Handel sank prompt der Preis für Rohöl.

https://p.dw.com/p/1IYo9
Erdöl-Förderung in Kuwait (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images/J. Raedle

"Aus Respekt für den Emir und aus Loyalität zu ihm", hieß es in einer Mitteilung der kuwaitischen Gewerkschaft, wolle man zur Arbeit zurückkehren. Die Entscheidung kam überraschend, denn wenige Stunden zuvor hatte die Gewerkschaft noch angedroht, ihr "totaler Streik" werde bis zu einem Erfolg fortgesetzt.

Die kuwaitischen Ölarbeiter waren am Sonntag in den Streik getreten. Seitdem sank die Öl-Produktion des viertgrößten Förderlands der Welt um die Hälfte. Statt wie üblich drei Millionen Fass föderte das Opec-Mitglied Kuwait deshalb nur noch 1,5 Millionen Fass am Tag. An dem Ausstand nahmen tausende Arbeiter teil. Sie wollten die von der Regierung angekündigten Kürzungen der Gehälter und Zulagen im Erdölsektor stoppen.

Wieder "Abwärtsdruck"

Jetzt hieß es von Seiten der Gewerkschaft, man vertraue darauf, dass der Emir von Kuwait die Interessen der Öl-Arbeiter schützen werde. Die Ölpreise verloren darauf prompt die Gewinne der letzten Tage. Im frühen Handel sank der Preis der in Europa wichtigen Sorte Brent um 83 US-Cent auf 43,20 Dollar pro Fass, der Preis der US-Sorte WTI sank um mehr als einen Dollar.

In den letzten Tagen hatten die Öl-Märkte die durch den Streik in Kuwait geringere Produktion mit einem Anziehen des Ölpreises quittiert. Der Streik hatte in Teilen die Reaktionen der Märkte auf das Scheitern des Treffens wichtiger Ölförderländer in Doha am Wochenende ausgeglichen. Dort hatten sich die Ölproduzenten nicht auf eine Begrenzung der Förderung geeinigt und den Ölpreis dadurch zunächst weiter in den Keller geschickt.

Nach dem Ende des Streiks in Kuwait dürfte das nun weitergehen, vermuten Experten. "Auf kurze Sicht werden wir eher einen Abwärtsdruck haben als eine Bewegung aufwärts", sagte etwa Victor Shum, Energiemarkt-Analyst beim Beratungsunternehmen IHS in Singapur.

ar/wen (rtr, afp)