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Das Saisonfinale im europäischen Frauenfußball

5. Mai 2022

In Spanien ist die Meisterschaft längst entschieden, aber sonst gibt es europaweit noch viel Spannung im Endspurt der Ligen und im Europapokal: Wer gewinnt die Champions League?

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Women’s Champions League | FC Barcelona vs. VfL Wolfsburg
Bild: Albert Gea/REUTERS

91.648 Zuschauer - das war Rekord und der bisherige Saison-Höhepunkt im europäischen Frauenfußball. So viele Fans kamen ins legendäre Camp Nou, um das Halbfinale der Champions League zwischen dem FC Barcelona Femení und dem VfL Wolfsburg zu sehen. Und das beflügelte die Blaugrana offenbar so sehr, dass sie mit einem 5:1-Sieg (Rückspiel 0:2) quasi schon das Finalticket buchten. FC Barcelona gegen Olympique Lyon heißt die Begegnung im Champions-League-Finale in Turin (21. Mai/19 Uhr MESZ).  

Schon einmal standen sich diese beiden Teams im Finale gegenüber: 2019 konnte sich Lyon mit 4:1 durchsetzen. Die Französinnen haben die Königsklasse bereits sieben Mal gewonnen und mit Ada Hegerberg eine Top-Torjägerin in ihren Reihen: Mit 58 Treffern führt sie die ewige Torschützenliste der Frauen-Champions-League an.

Doch Barça ist Titelverteidiger und die Mannschaft der Stunde in Europas Frauenfußball. Vor dem 0:2 in Wolfsburg hat das Team um Alexia Putellas 45 Spiele in Folge gewonnen, Barça ist in Top-Form. Weltfußballerin Putellas hat im laufenden Wettbewerb bereits zehn Tore geschossen und führt damit die Lister der Torjägerinnen gemeinsam mit der Wolfsburgerin Tabea Waßmuth an. 

Deutschland: Wolfsburg auf dem Weg zum Double

Die Enttäuschung über das Halbfinal-Aus in der Königsklasse haben die Wölfinnen abgeschüttelt, nun gilt die Konzentration dem möglichen Double: Im DFB-Pokal trifft das deutsche Aushängeschild am 28. Mai auf Turbine Potsdam (16:45 Uhr), in der Liga führt Wolfsburg die Tabelle mit 53 Punkten vor dem FC Bayern (49 Punkte ) an.

Auch der dritte Platz ist heiß begehrt, denn auch damit qualifiziert man sich für die Champions League. Die besten Karten dafür hat zwei Spieltage vor dem Saisonende Turbine Potsdam. Die Potsdamerinnen liegen mit drei Punkten Vorsprung auf Eintracht Frankfurt und sogar sechs Punkten plus besserer Tordifferenz (+7) vor der TSG Hoffenheim. 

Im Tabellenkeller ist Schlusslicht Carl Zeiss Jena bereits abgestiegen ist. Und auch der SC Sand hat kaum noch Chancen auf den Klassenerhalt: Fünf Punkte Rückstand auf den rettenden zehnten Rang, auf dem die SGS Essen steht, bedeuten einen kaum aufzuholenden Rückstand. Gerettet haben sich dagegen Werder Bremen und der 1. FC Köln.

Spanien: Barcelona seit Wochen Meister 

Die Meisterschaft ist bereits seit Mitte März entschieden: Die Frauenmannschaft des FC Barcelona feierte schon nach 24 von 30 Spieltagen mit einem 5:0-Sieg gegen Real Madrid den dritten Titel in Folge. Dabei schoss sie mehr als doppelt so viele Tore wie die Konkurrenz, kassierte nur eine Handvoll Gegentreffer und kommt deswegen auf eine sagenhafte Tordifferenz von +138. Spannend wird es noch im Kampf um den für die Champions-League-Qualifikation wichtigen dritten Platz. Dort liegt Atletico Madrid mit 56 Zählern. Punktgleich dahinter kommt Real Madrid, drei Punkte weniger hat Tenerife F. Abgestiegen ist Rayo Vallecano, der Tabellenvorletzte SC Eibar (20) hat mit sechs Punkten Rückstand auf Rang 14 nur noch theoretische Chancen, dennoch müssen der FC Villarreal (26) und der FC Valencia (26) noch zittern. 

Frankreich: Lyon mit besten Meister-Chancen

Hier ist der Kampf um den Titel noch offen. Bei noch drei ausstehenden Spieltagen führt Champions-League-Finalist Lyon mit fünf Punkten vor Paris St. Germain und hat dabei eine bessere Tordifferenz. Der Tabellendritte FC Paris hat keine Chancen mehr auf den Titel. Im Abstiegskampf ist es spannend: Selbst der Tabellenletzte AS St. Etienne hat mit sechs Punkten Rückstand auf den Zehnten noch Chancen, ebenso wie der Vorletzte AS Jeuness Soyaux (drei Punkte Rückstand). Zittern müssen neben dem Zehnten FF Issy-les-Moulineaux noch EA Guingamp und FCO Dijon, die je vier Punkte über dem Strich liegen. Der Vorletzte Soyaux spielt dazu noch direkt gegen Guingamp und gegen St. Etienne. 

England: Chelsea oder Arsenal? 

In Deutschland richtet sich der Blick beim Frauenfußball auch immer nach England. In der Women's Super League steht noch ein Spieltag aus und schon Mittwochabend könnte die Meister-Entscheidung fallen: Sollte der Tabellen-Zweite Arsenal nicht gewinnen, ist Chelsea mit Superstar Pernille Harder zum dritten Mal nacheinander Meister. 

Um Platz drei duellieren sich die Manchester-Klubs. Aktuell liegt Manchester City LFC mit zwei Punkten mehr als Manchester United auf dem dritten Rang. Mit fünf Punkten abgeschlagen am Tabellenende ist Birmingham City. Doch der Tabellenletzte hat noch ein Nachholspiel und somit theoretisch noch Chancen auf sechs Punkte und den Klassenerhalt  

EM im Sommer

Viel Zeit zum Ausruhen bleibt Europas Spitzenkickerinnen aber so oder so nicht: Vom 6. bis zum 31. Juli findet in England die Europameisterschaft statt, die wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben wurde. Das Finale wird im Londoner Wembley-Stadion ausgetragen, insgesamt nehmen 16 Mannschaften teil. Portugal rückt für die eigentlich sportlich qualifizierten Russinnen nach. Das Team wurde von der UEFA ausgeschlossen.

Die DFB-Elf musste zuletzt eine 2:3-Niederlage gegen Serbien einstecken und verpasste damit die vorzeitige Qualifikation für die WM 2023, gehört aber mit acht EM-Titeln zum Kreis der Favoritinnen um die Titelverteidigerinnen aus den Niederlanden.