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Zum 125. Geburtstag von Irving Berlin

Rick Fulker / Katrin Walter10. Mai 2013

Mit Welthits wie "White Christmas" und "Cheek to Cheek" oder Musical-Erfolgen wie "Ziegfeld Follies" aus dem Jahr 1910 und "Annie Get Your Gun" aus 1946 erobert Irving Berlin bis heute die Herzen vieler Musikliebhaber.

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Irving Berlin im Porträt (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Manche nannten ihn den größten Komponisten aller Zeiten. Sein berühmter Kollege Jerome Kern etwa sagte über ihn: "Er ist nicht Teil der US-amerikanischen Musik, er ist die US-amerikanische Musik." Sein Geburtstag war der 11. Mai, weshalb das Kalenderblatt dieser Woche an Irving Berlin erinnert.

Es ist eine unglaubliche Erfolgsgeschichte: Der 1888 in Russland geborene Israel Isidore Baline war Sohn eines jüdischen Kantors. Um vor den antisemitischen Pogromen des Russischen Reiches zu flüchten, immigrierte er mit seinen Eltern und seinen sechs Geschwistern 1893 in die USA. Dort begann er mit 14 Jahren, als singender Kellner in einem New Yorker Café zu arbeiten.

Der Amerikanische Traum wurde wahr

Israel Isidore Baline entwickelte sich als Irving Berlin zum Komponisten für Broadway-Musicals und Hollywood-Filme. Mit dem Lied "Alexander's Ragtime Band" erreichte er Starstatus. In den folgenden 50 Jahren entstanden Dutzende Versionen dieses Songs.

Er wurde ein besonders erfolgreicher Komponist – erstaunlich, weil der einstige Immigrant nur zwei Jahre lang in die Schule gegangen war und über keine musikalische Ausbildung verfügte. Irving Berlin brachte sich selbst das Klavierspielen bei, benutzte dabei aber nur die schwarzen Tasten. Zwangsläufig konnte er da nur in Fis-Dur komponieren. Später legte er sich dann ein Instrument zu, bei dem man die Tasten verschieben konnte. Lieder in anderen Tonarten wurden möglich, von seiner Sekretärin notiert und von Kollegen für Orchester arrangiert.

Bing Crosby im Film "Holyday Inn" von 1942 (Foto: picture-alliance/KPA/TopFoto)
Bing Crosby in "Holyday Inn" aus dem Jahr 1942Bild: picture-alliance/KPA/TopFoto

Vielfach interpretierte Songs

1927 erschien "Blue Skies” im weltweit ersten abendfüllenden Tonfilm – "The Jazz Singer". Dieses Lied hatte Berlin für seine Tochter geschrieben. Der Film wurde ein internationaler Erfolg. Später schrieb Irving Berlin „White Christmas". Bing Crosby machte die Single 1941 zum Welterfolg.

In den 1920ern verdiente Irving Berlin ein Vermögen, das er in der Großen Depression dann aber komplett verlor. Am Schwarzen Freitag 1929 nahm Berlin gerade in Hollywood Lieder für den Film "Puttin' On The Ritz" auf, den später auch andere Künstler für einen erfolgreichen Auftritt nutzten.

Unvergängliche Melodien

US-Komponist Irving Berlin spielt auf seinem Piano in einem Bild aus den 1920er Jahren (Foto: picture-alliance/dpa)
Der HitproduzentBild: picture-alliance/dpa

Irving Berlin lebte durch Höhen und Tiefen des 20. Jahrhunderts. Während der Berliner Luftbrücke, die West-Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg vor einem sicheren Zusammenbruch rettete, trat er Weihnachten 1948 im Steglitzer Titania-Palast mit einem Lied auf, das er für die Alliierten Soldaten komponiert hatte.

In seinen letzten Lebensjahren war Irving Berlin ein Einsiedler, der sogar der Veranstaltung zu Ehren seines 100. Geburtstages fern blieb. Ein Jahr später – am 22. September 1989 – starb Irving Berlin an einem Herzinfarkt. Seine Lieder berührten die Zuhörer und sind auch 125 Jahre nach seiner Geburt noch Teil eines kollektiven Bewusstseins.