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KatastropheItalien

Viele Migranten sterben bei Unglück vor Süditalien

26. Februar 2023

Die Leichen wurden vor der Küste Kalabriens gefunden. Das völlig überladene Boot der Flüchtlinge war bei schwerem Seegang auseinandergebrochen. Rettungskräfte befürchten, dass die Zahl der Opfer weiter steigt.

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Rettungskräfte bergen an der Küste in Höhe der Gemeinde Cutro in Kalabrien Leichen der Migranten
Rettungskräfte bergen an der Küste in Höhe der Gemeinde Cutro in Kalabrien Leichen der Migranten Bild: Giuseppe Pipita/ZUMA/ANSA/IMAGO

Bei einem Bootsunglück vor der süditalienischen Küste sind mindestens 58 Flüchtlinge ums Leben gekommen. Unter den Todesopfern befinden sich auch Kinder, wie der Bürgermeister der Küstenstadt Crotone im Fernsehen sagte. Das Boot sank am frühen Morgen vor der Küste nahe der Gemeinde Cutro in der Provinz Crotone in Kalabrien. 

Die Opferzahl könnte nach Medienberichten noch deutlich steigen, weil viele Leichen noch nicht aus dem Meer geborgen werden konnten. Die Suche nach den Vermissten wird durch starken Wellengang erschwert. Die Nachrichtenagentur Ansa meldet, es gebe rund 80 Überlebende. Diese hätten berichtet, dass sich mindestens 150 Menschen auf dem Boot befunden hätten. 

Bootsunglück fordert mehr als hundert Tote

Iraner, Pakistaner und Afghanen

Wie weiter berichtet wurde, waren die Migranten auf einem Fischkutter unterwegs. Das überladene Boot sei dann bei schwerem Seegang an einem Felsen zerschellt. An Bord hätten sich Menschen aus dem Iran, aus Pakistan und Afghanistan befunden. Die italienischen Behörden teilten inzwischen mit, dass die Flüchtlinge vor Tagen in Izmir in der Türkei gestartet wären.

In Decken gehüllte Überlebende des Bootsunglücks werden von Helfern versorgt
In Decken gehüllte Überlebende des Bootsunglücks werden von Helfern versorgt Bild: Giuseppe Pipita/ZUMA/ANSA/IMAGO

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni äußerte sich betroffen. Ihre Regierung sei entschlossen, irreguläre Migration zu stoppen, um weitere Tragödien zu vermeiden. Innenminister Matteo Piantedosi erklärte, es sei unabdingbar, die Überfahrten über das Meer zu stoppen. Sie böten den Migranten die "Illusion eines besseren Lebens" in Europa, bereicherten Menschenhändler und verursachten "Tragödien wie die heutige".

Italien ist wegen seiner geografischen Lage besonders häufig ein Ziel von Migranten, die von Nordafrika nach Europa gelangen wollen. Im vergangenen Jahr kamen etwa 105.000 Migranten in Italien an, auch dieses Jahr wurden bereits mehr als 13.000 Ankünfte gezählt. Bei der gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Menschen ertrunken. Ein neues Gesetz der rechten Regierung von Meloni erschwert die Arbeit ziviler Seenotretter. Die Flüchtlinge und Migranten sind oftmals in wenig seetauglichen Booten und Schiffen unterwegs. 

sti/se/kle (afp, dpa, rtr, ape)