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Friedenspreis an Ehepaar Assmann

12. Juni 2018

Aleida und Jan Assmann haben zum kulturellen Gedächtnis und zu Hochkulturen geforscht. Jetzt wird das Paar mit einem der bedeutendsten Kulturpreise Deutschlands ausgezeichnet.

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Friedenspreis des Buchhandels an Aleida und Jan Assmann
Bild: picture-alliance/dpa/C. Assmann

Die 71-jährige Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann greife die virulenten Themen von Geschichtsvergessenheit und Erinnerungskultur auf, heißt es zur Begründung der Preisverleihung. "Angesichts einer wachsenden politischen Instrumentalisierung der jüngeren deutschen Geschichte leistet sie in hohem Maße Aufklärung zu Fragen eines kulturellen Gedächtnisses einer Nation", teilte die Jury am Dienstag (11.06.2018) in Berlin mit.

Ihr Ehemann, Jan Assmann (79), hat als Ägyptologe mit seinem umfangreichen Werk internationale Debatten zu den kulturellen und religiösen Konflikten unserer Zeit angestoßen, urteilte die Jury. Mit seinen Schriften zum Zusammenhang von Religion und Gewalt sowie zur Genese von Intoleranz und absolutem Wahrheitsanspruch leiste er einen unverzichtbaren Beitrag zum Verständnis der Friedensbereitschaft und Friedensfähigkeit der Religionen.

Der Stiftungsrat des Friedenspreises, eine unabhängige Jury, wählt alljährlich den Preisträger aus Vorschlägen, die zuvor eingereicht wurden. Der mit 25.000 Euro dotierte Preis wird am 14. Oktober in der Frankfurter Paulskirche verliehen.

Auszeichnung, die weltweit Publizität schafft

Deutschland Paulskirche in Frankfurt am Main
Die Paulskirche in Frankfurt (M.), Ort der PreisvergabeBild: picture-alliance/dpa/A. Dedert

Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ist ein internationaler Friedenspreis. Die Auszeichnung wird jährlich anlässlich der Frankfurter Buchmesse in der Frankfurter Paulskirche an eine Persönlichkeit verliehen, die, wie es in den Statuten heißt, "in hervorragendem Maße vornehmlich durch ihre Tätigkeit auf den Gebieten der Literatur, Wissenschaft und Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen hat."

Der Preis wurde seit 1950 68 Mal verliehen, davon zehn Mal an eine Frau. Im vergangenen Jahr wurde die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood ausgezeichnet. Davor ging der Preis an die Publizistin Carolin Emcke (2016) und den deutsch-iranischen Schriftsteller Navid Kermani (2015).

kk/bb  (dpa, epd)