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Werner Rothengatter: Scheitern der Maut geht zu Lasten der Steuerzahler

17. Februar 2004

Wirtschaftswissenschaftler und Verkehrsforscher an der Universität Karlsruhe im Interview mit DW-RADIO

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"Die mit dem Konsortium vereinbarten Schadensersatz-Regelungen sehen nicht den vollen Ausgleich der Einnahme-Ausfälle vor. Alles, was jetzt an Investitionsmitteln fehlt, wird zu Lasten der Steuerzahler gehen." Das sagte Professor Werner Rothengatter, Wirtschaftswissenschaftler und Verkehrsforscher an der Universität Karlsruhe, im Interview mit DW-RADIO.


Das Bundesverkehrsministerium habe es sich "wohl nicht träumen lassen, dass es technische Probleme gibt, die eine Erfüllung dieses Vertrags verhindern", so Rothengatter zur Kündigung des Maut-Vertrags mit dem Firmen-Konsortium Toll Collect. Dementsprechend sei diese Möglichkeit im Vertrag nicht ausreichend bedacht worden. "Das schlimmste ist, dass keine Rückfallposition aufgebaut worden ist", so dass das Vignetten-System in Kraft geblieben wäre, sagte der Verkehrsexperte weiter. "Denn dann wären wenigstens die Vignetten-Einnahmen weiter in den öffentlichen Kassen."


Die ganze Welt schaue nun auf Deutschland. Rothengatter: "Dies ist ein fortschrittliches System gewesen, was in der ganzen Welt seit zwei Jahren bereits vorgestellt wird und von dem man erwartet hat, dass es gerade in Deutschland auch technisch funktioniert – angesichts der deutschen Gründlichkeit. Dieses deutsche Image hat einen ganz gewaltigen Schaden erlitten. Es wird einige Jahre dauern, bis man Elektronik-Produkte ‚Made in Germany‘ auf diesem Markt wieder akzeptiert."

17. Februar 2004
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