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Politik

USA ändern Corona-Test-Richtlinien

27. August 2020

Wer sollte sich einem Coronavirus-Test unterziehen? Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat dazu neue Richtlinien veröffentlicht - angeblich auf Druck von Präsident Donald Trump.

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Coronavirus in USA Testkit
Bild: picture-alliance/AP Photo/CDC

Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat ihre Richtlinien aufgeweicht, wer sich einem Coronavirus-Test unterziehen sollte. Bisher empfahl sie grundsätzlich einen Test für alle, die engen Kontakt zu einem mit dem Erreger SARS-CoV-2 infizierten Menschen hatten. Dies sei notwendig, weil auch Menschen ohne Krankheitssymptome das Virus weiterverbreiten könnten - so war die offizielle Position der CDC.

Nun heißt es auf der Internetseite der Behörde, wer sich einige Zeit in der Nähe eines Infizierten aufgehalten habe, aber selbst keine Symptome zeige, brauche nicht "notwendigerweise" einen Test. Wurden bislang also auch Menschen ohne Symptome aufgerufen, sich einem Test zu unterziehen, wurde dies jetzt gestrichen. 

Coronavirus in USA San Francisco Drive-Through-Testzentrum
"Drive-Through"-Testzentrum in San FranciscoBild: AFP/J. Edelson

Intervenierte Trump?

Gesundheitsexperten zeigten sich fassungslos. Der renommierte Immunologe Anthony Fauci sagte dem Sender CNN, die geänderten Richtlinien könnten das falsche Gefühl vermitteln, dass es keine große Gefahr der Virus-Übertragung durch Menschen ohne Symptome gebe. Geschätzt 40 bis 50 Prozent aller Infizierten seien asymptomatisch, erläuterte die Medizinerin Leana Wen von der George-Washington-Universität auf Twitter. Wer dem Virus ausgesetzt worden sei, müsse dies wissen, um seine Familie und die Öffentlichkeit zu schützen. "Es stellt sich die Frage: Wurde diese Änderung vorgenommen, weil wir nicht ausreichend Tests haben?" 

Laut Medienberichten sollen die CDC-Richtlinien auf Druck von US-Präsident Donald Trump geändert worden sein. Der für das Corona-Testprogramm zuständige Brett Giroir bestritt das. Es gehe darum, die Ressourcen besser einzuteilen, betonte Giroir.

Trump hat wiederholt beklagt, dass die Vereinigten Staaten so hohe Corona-Zahlen aufweisen würden, weil so viel getestet werde. Dies lasse sein Land und seine Regierung in einem schlechten Licht dastehen. Der Republikaner, der sich Anfang November wiederwählen lassen will, steht wegen seines Umgangs mit der Pandemie massiv in der Kritik.

wa/ww (afp, dpa, CDC)