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US-Medien wollen Infos zu iPhone-Hack

17. September 2016

Mehr als eine Million Dollar soll das FBI für die Entschlüsselung eines Terroristen-Smartphones an einen Hacker gezahlt haben. Hersteller Apple wollte dabei nicht helfen. Jetzt verlangen US-Medien Details zu dem Fall.

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USA Gehacktes iPhone
Bild: picture-alliance/dpa/EPA/J. Lane

Der Streit zwischen der US-Bundespolizei FBI und dem Technikkonzern Apple hatte hohe Wellen geschlagen und wurde zu einem Kampf um Datenschutz hochstilisiert. Trotz gerichtlicher Anweisung hatte sich das Unternehmen geweigert, das Smartphone des Attentäters von San Bernardino zu entsperren. Am Ende half der Behörde ein privater Hacker. Genau dazu fordern mehrere amerikanische Medien nun nähere Informationen.

Die Nachrichtenagentur AP, das Medienhaus Gannett mit der Zeitung "US Today" und der Verlag Vice Media wollen laut der in Washington eingereichten Klage unter anderem die Identität des Profi-Hackers erfahren. Dies sei für eine "effektive Aufsicht der Öffentlichkeit über die Regierung" sehr wichtig, heißt es. Auch wollen die klagenden Medien wissen, wie viel Geld das FBI für die Entsperrung bezahlt hat. Bislang wurde eine Summe von mehr als einer Million Dollar kolportiert.

Apple wollte keinen Präzedenzfall

Der Islamist Sayed Farook und seine Frau hatten im Dezember 2015 in der kalifornischen Stadt San Bernardino 14 Menschen getötet, ehe das Paar bei einem Schusswechsel mit der Polizei starb. Das US-Justizministerium hatte zunächst versucht, Apple zur Entschlüsselung von Farooks iPhone 5c zu zwingen - mit der Begründung, dies könne möglicherweise wichtiges Beweismaterial ans Licht bringen. Die Terrormiliz IS soll das Paar unterstützt haben.

Der Konzern weigerte sich jedoch. Er argumentierte, durch ein Entsperr-Programm würde die Datensicherheit für alle Nutzer geschwächt. Das Unternehmen störte sich zudem daran, dass die Regierung als rechtliche Grundlage für ihre Forderungen den "All Writs Act" von 1789 vorbrachte - ein Gesetz, das Richter grundsätzlich bevollmächtigt, nötige Maßnahmen zu verfügen. Apple warnte, mit einem solchen Präzedenzfall könne die Tür für eine weitreichende Überwachung elektronischer Geräte geöffnet werden. Ende März verkündete die US-Regierung dann, das FBI habe Farooks Smartphone geknackt und benötige von Apple keine Hilfe mehr.

wo/gri (afp, dpa)