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UNESCO kürt 34 neue Stätten zum Welterbe

31. Juli 2021

Ein enormes Arbeitspensum: Das Welterbekomitee musste auch über die pandemiebedingt verschobenen Nominierungen von 2020 entscheiden. Deutschland ist mit fünf Stätten dabei.

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Sonnenobservatorium Chanquillo: Kahle Hügellandschaft mit Ruinen auf Bergkamm.
Neues Welterbe: Chanquillo Komplex in Peru, bestehend aus Festungs- und Tempelhügel sowie dem SonnenobservatoriumBild: Janine Costa/AFP/Getty Images

Seit Mitte Juli hatte das Welterbekomitee der UNSCEO in der chinesischen Hafenstadt Fuzhou getagt. Mit 34 neuen Stätten auf vier Kontinenten ist am Samstag (31.07.2021) die 44. Tagung zu Ende gegangen. Die Delegierten hatten ein enormes Arbeitspensum zu absolvieren: Da die Sitzung pandemiebedingt von 2020 auf 2021 verschoben worden war, wurde über Nominierungen aus beiden Jahren entschieden.

Auf der Welterbeliste finden sich unter anderem die Bergbaulandschaft Roșia Montană in Rumänien, Moscheen im sudanesischen Stil an der nördlichen Elfenbeinküste und der 2300 Jahre alte Chanquillo Komplex in Peru. Deutschland war mit allen fünf Bewerbungen erfolgreich. So gehören nun auch die Künstlerkolonie Mathildenhöhe in Darmstadt, das jüdische Kulturerbe in Mainz, Speyer und Worms sowie die grenzüberschreitenden Projekte des Niedergermanischen Limes, des Donaulimes und die bedeutenden Kurstädte Europas zum "Erbe der Menschheit". Damit umfasst die Liste nun 1154 Kultur- und Naturstätten in 167 Ländern. Deutschland ist insgesamt mit 51 Welterbestätten vertreten.

Entzug der Auszeichnung

Es gab aber nicht nur Neuzugänge: Mit der Hafenstadt Liverpool wurde zum dritten Mal in der Geschichte der Welterbekonvention von 1972 eine Auszeichnung entzogen. So sehe das Komitee die sechs Orte im historischen Stadtzentrum und im Hafengebiet durch diverse Bauvorhaben gefährdet. Bereits seit 2012 stand die maritime Handelsstadt auf der Liste gefährdeter Stätten, nun folgte die Aberkennung des Titels.

Weltweit gelten weitere 52 Kultur- und Naturstätten als bedroht - durch bewaffnete Konflikte, Klimawandel, Naturkatastrophen oder Baumaßnahmen. Dazu hätte laut dem zuständigen Komitee aufgrund eines geplantes Autotunnels auch die steinzeitliche Kultstätte Stonehenge in England zählen können. Der rund drei Kilometer lange Tunnel sollte zwar nicht direkt unterhalb des Monuments verlaufen, jedoch sollte der Eingang auf dem Gelände liegen. Kurz vor Ende der Welterbe-Tagung hob ein Gericht in London die Genehmigung für den Bau jedoch auf.

Weltkulturererbe | Stonehenge
Bauvorhaben gestoppt: Autotunnel soll nun doch nicht in der Nähe der Welterbestätte Stonehenge gebaut werdenBild: Steve Parsons/empics/picture alliance

Die nächste Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees ist für Sommer 2022 im russischen Kasan geplant. Dann soll auch wieder eine deutsche Bewerbung dabei sein, wie die deutsche UNESCO-Kommission zum Abschluss bekannt gab: Nominiert ist die Alte Synagoge und Mikwe in Erfurt. Dabei handelt es sich um die älteste, bis zum Dach erhaltene Synagoge in Mitteleuropa.

nw/ (mit dpa/KNA/UNESCO)