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Terroristen besetzen Städte

2. Januar 2014

Der Irak versinkt immer mehr im Strudel von Gewalt und Chaos. Terroristen haben die Kontrolle über Teile der Städte Ramadi und Falludscha übernommen. Es kam zu heftigen Kämpfen mit Regierungstruppen.

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ISIL-Kämpfer setzen in Falludscha Polizeifahrzeug in Brand (Foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo

Kämpfer der sunnitischen Extremistengruppe "Islamischer Staat im Irak und der Levante" (ISIL) brachten nach Angaben des irakischen Innenministeriums rund die Hälfte des Stadtgebiets von Falludscha und mehrere Stadtviertel von Ramadi unter ihre Kontrolle. Sie errichteten Sperren und patrouillierten durch die Straßen. ISIL gilt als regionaler Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida. Die Gruppe kämpft auch im syrischen Bürgerkrieg gegen die Streitkräfte von Präsident Baschar al-Assad.

Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten

Falludscha und Ramadi liegen in der westirakischen Unruheprovinz Al-Anbar, in der sich zahlreiche sunnitische Gegner der schiitisch dominierten Regierung von Ministerpräsident Nuri al-Maliki festgesetzt haben. Seit mehr als einem Jahr gibt es im Irak Proteste der sunnitischen Minderheit gegen die Regierung Malikis. Die Sunniten fühlen sich benachteiligt und sehen sich als Opfer polizeilicher Repression. In diesen Konflikt sind die ISIL-Terroristen hineingestoßen und haben ihn weiter eskaliert.

Um die extremistischen Kämpfer zu vertreiben, entsandte die Regierung in Bagdad Spezialeinheiten nach Falludscha und Ramadi. Die Soldaten befänden sich in "heftigen Kämpfen" mit den Aufständischen, erklärte der Befehlshaber der Spezialkräfte, Generalmajor Fadhel al-Barwari. Nach Agenturberichten kam es in einigen Vierteln von Falludscha zu Gefechten zwischen bewaffneten Stammesangehörigen und den Sicherheitskräften. Dabei habe die Armee auch Artillerie eingesetzt.

USA: Irak will noch mehr Rüstungsgüter

Polizisten und Stammeskämpfer in Ramadi (Foto: AFP/Getty Images)
Polizisten und Stammeskämpfer in RamadiBild: Azhar Shallal/AFP/Getty Images

Die Angehörigen sunnitischer Stämme, die zum Teil ehemalige Mitglieder der von den US-Streitkräften aufgestellten Bürgerwehren sind, haben nach Korrespondentenberichten entschieden, erst die Regierungstruppen anzugreifen und später dann gegen die ISIS-Kämpfer vorzugehen.

Aus der Nachbarstadt Ramadi berichtete die Agentur Sumeria News von einzelnen Gefechten zwischen Stammeskämpfern und ISIS-Terroristen. Polizeisprecher sagten, Stammeskämpfer hätten die Terroristen aus acht Polizeiwachen vertrieben und ihnen dabei große Verluste zugefügt. Erst einige Stunden später drangen laut Sumeria News auch Soldaten der Regierungstruppen in die Provinzhauptstadt vor.

13 Tote durch Selsbtmordanschlag

Aus dem Nordosten des Irak wurde unterdessen ein Anschlag mit mindestens 13 Toten gemeldet. Ein Selbstmordattentäter sprengte sich mit seinem mit Sprengstoff beladenen Fahrzeug in der Stadt Balad Rus in die Luft, wie die Behörden mitteilten. Rund 25 weitere Menschen seien verletzt worden. Bislang bekannte sich keine Organisation zu der Tat.

wl/gmf (dpa, rtr, afp)