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Politik

Türkei schießt wieder Flugzeug über Idlib ab

3. März 2020

Militärisch greift die türkische Armee weiter offensiv in der nordsyrischen Provinz Idlib ein. Zum dritten Mal binnen weniger Tage wurde nach Angaben aus Ankara ein Kampfjet der syrischen Armee abgeschossen.

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Türkischer Militärkonvoi bei Batabu in der syrischen Provinz Idli
Türkischer Militärkonvoi bei Batabu in der syrischen Provinz Idlib am MontagBild: Getty Images/AFP/A. Watad

Dies sei im Rahmen der türkischen Militäroffensive im Nordwesten des Nachbarlandes geschehen, teilte das Verteidigungsministerium mit. Die syrische Militärmaschine vom Typ L-39 sei "im Rahmen der Militäroperation 'Frühlingsschild', die erfolgreich fortgesetzt wird", abgeschossen worden.

Das von einer türkischen F-16 abgeschossene Flugzeug sei im Süden von Idlib abgestürzt, das Schicksal der Besatzung unklar, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Syrische Staatsmedien meldeten zunächst nur, türkische Truppen in der umkämpften Provinz Idlib hätten einen syrischen Jet ins Visier genommen.

Die syrische Armee geht mit Unterstützung Russlands seit Dezember verstärkt gegen die überwiegend islamistischen Milizen in Idlib und benachbarten Provinzen vor. Die Türkei versucht mit einer Gegenoffensive die syrischen Regierungstruppen zurückzudrängen.

Seit bei einem Luftangriff in der Region um die Stadt Idlib in der vergangenen Woche mindestens 34 türkische Soldaten getötet worden waren, hat Ankara seine militärischen Aktivitäten in der Region nochmals verstärkt. Die türkische Regierung macht die syrische Regierung für den Tod der Soldaten verantwortlich. Am Montag soll in Idlib ein weiterer türkischer Soldat durch syrischen Artilleriebeschuss getötet worden sein.

Nordsyrien unter Beschuss, sowohl der türkischen als auch der syrischen und russischen Armee
Nordsyrien unter Beschuss, sowohl der türkischen als auch der syrischen und russischen ArmeeBild: AFP/I. Yasouf

Die türkische Armee unterstützt in der Region Idlib Rebellen, darunter islamistische Gruppen, und hat dort mehrere Beobachtungsposten errichtet. Der syrische Präsident Baschar al-Assad wird von Russland unterstützt. Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan will verhindern, dass angesichts der Kämpfe in Idlib weitere Flüchtlinge in die Türkei kommen. Wegen der eskalierenden Gewalt versuchen Hunderttausende Menschen sich in Sicherheit zu bringen.

Erdogan versucht in dieser Gemengelage Druck auch auf die Europäer auszuüben. Vor wenigen Tagen hat er die Grenzen zu den EU-Staaten Griechenland und Bulgarien öffnen lassen, um Flüchtlinge nicht mehr daran zu hindern, von der Türkei nach Europa zu ziehen. Die Europäer stemmen sich dagegen.

qu/sti (dpa, afp, rtr)