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Katastrophenfall in Südafrika nach Überschwemmungen

14. Februar 2023

Südafrika kämpft aktuell mit schweren Überflutungen. Das Land mit seinen 60 Millionen Einwohnern leidet bereits unter einer landesweiten Stromkrise. Auch im angrenzenden Mosambik stehen weite Landstriche unter Wasser.

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Südafrika Johannesburg Unwetter
Auch die Bewohner dieses Townships in Johannesburg haben mit den Überflutungen zu kämpfenBild: Themba Hadebe/AP/picture alliance

In Südafrika sind bei schweren Überschwemmungen mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. In vier der neun Provinzen des Landes habe es Todesfälle in Folge der Fluten gegeben, erklärte die Katastrophenschutzbehörde COGTA. Die Überflutungen trafen unter anderem auch den an der Grenze zu Simbabwe und Mosambik gelegenen Kruger-Nationalpark. Die Lage dort sei "wirklich schlimm", erklärte ein COGTA-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP.

Die Überschwemmungen im Ostteil Südafrikas setzten Häuser unter Wasser und spülten Fahrzeuge weg. Straßen, Brücken und ein Krankenhaus wurden in Mitleidenschaft gezogen.

Kälteeinbruch mitten im südafrikanischen Sommer

Angesichts der Überflutungen hat das südafrikanische Präsidentenbüro Katastrophenalarm für sieben Provinzen ausgerufen. Südafrika leidet außerdem unter einer schweren Stromkrise. Die 60 Millionen Südafrikaner und Südafrikanerinnen haben oft nur zur Hälfte des Tages Strom. 

Zur Bekämpfung der Flutkatastrophe plant die Regierung die Bereitstellung von Notunterkünften und Lebensmitteln für Menschen, die durch die Überschwemmungen obdachlos geworden sind. Zudem sei ein "groß angelegter Wiederaufbau" der durch die Wassermassen zerstörten Infrastruktur geplant.

In Südafrika hatten vergangene Woche infolge eines Kälteeinbruchs mitten im Sommer heftige Regenfälle eingesetzt. 

Südafrikas Stromkrise verschärft sich
Dauerproblem Strommangel: Eine ausgefallene Ampel neben dem Sitz des hoch verschuldeten nationalen StromversorgersBild: DW

Der Boden in Südafrika kann kein Wasser mehr aufnehmen

Das regnerische Wetter soll infolge eines tropischen Tiefdruckgebiets auch für den Rest dieser Woche andauern. Laut dem Wetterdienst SAWS sind weitere Überschwemmungen wahrscheinlich, da der Boden wegen der Niederschläge der vergangenen Tage kein weiteres Wasser mehr aufnehmen kann.

Im Kruger-Nationalpark, dem mit rund zwei Millionen Hektar Oberfläche größten Naturschutzgebiet des Landes, führen dem Institut SAWS zufolge die meisten der Flüsse Hochwasser. Innerhalb des Parks sei "die Bewegungsfreiheit eingeschränkt", einige Straßen seien beschädigt, erklärte ein Sprecher der Nationalparkbehörde SanPark der Nachrichtenagentur AFP. Die Lage sei jedoch "überschaubar". Mehrere Camps im Kruger-Nationalpark waren in den vergangenen Tagen vorsorglich evakuiert worden.

Katastrophenfall auch im angrenzenden Mosambik

Wegen schwerer Überschwemmungen ist auch in Mosambik der Katastrophenfall ausgerufen worden. Rund 40.000 Menschen seien von den Unwettern betroffen, acht Menschen seien bislang ums Leben  gekommen, erklärte Präsident Filipe Nyusi in einer Fernsehansprache. Die heftigen Regenfälle begannen vor knapp einer Woche. Seither wurden viele Häuser überflutet, zahlreiche Menschen mussten vor den Wassermassen in Sicherheit gebracht werden. Hunderte Schulen seien landesweit zerstört worden, sagte Nyusi weiter. 

Massive Überschwemmungen in der Provinz Maputo im Süden von Mosambik
Massive Überschwemmungen in der Provinz Maputo im Süden von Mosambik Bild: ALFREDO ZUNIGA/AFP

Klimawandel wird noch mehr Überschwemmungen bringen

Südafrika hatte im vergangenen Jahr die bisher schlimmsten Überschwemmungen seiner Geschichte erlebt. Starke Regenfälle trafen die Gegend rund um die Hafenstadt Durban, mehr als 400 Menschen kamen ums Leben, noch heute werden Menschen vermisst. Damals sagten Experten des Wetterinstituts SAWS dem britischen Sender BBC, aufgrund des Klimawandels sei davon auszugehen, dass Überflutungen wie 2022 in der Zukunft noch häufiger auftreten würden. 

lst/kle/se (afp, dpa, rtr)