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Politik

Syrien: Merkel und Obama machen Druck

30. September 2016

Wenn Barack Obama und Angela Merkel miteinander telefonieren, dann kann man von einer außergewöhnlichen Situation ausgehen. Die Lage im syrischen Aleppo ist außergewöhnlich - ernst.

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Angela Merkel und Barack Obama 2.5.2014
Bild: Getty Images

Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama (Archivbild) haben die von Russland unterstützten Luftangriffe der syrischen Armee im belagerten Aleppo erneut scharf verurteilt. Beide Politiker seien sich in einem Telefonat einig gewesen, dass Russland und die syrische Führung eine besondere Verantwortung hätten, die Gewalt in Syrien zu beenden, teilte das US-Präsidialamt mit. Gefordert wurde, UN-Hilfslieferungen in die belagerten und schwer zugänglichen Gebiete in dem Bürgerkriegsland zu ermöglichen. Die schweren Luftangriffe auf den Ostteil der Großstadt Aleppo seien barbarisch. Dort sollen mehr als 250.000 Menschen eingeschlossen sein.

Kerry denkt an Abbruch

Vor rund eineinhalb Wochen war eine Waffenruhe in Syrien gescheitert. Danach leitete das syrische Militär eine Großoffensive auf Aleppo ein, die von Russland aus der Luft unterstützt wird. Wegen der anhaltenden Angriffe haben die USA Russland mit einem Ende der Gespräche über eine neue  Waffenruhe in Syrien gedroht. US-Außenminister John Kerry sagte in New York, die Verhandlungen stünden kurz vor dem Abbruch. Angesichts der anhaltenden Angriffe auf Aleppo seien derartige Gespräche "irrational". Kerry weiter: "Dies ist einer der Momente, an denen wir Alternativen verfolgen müssen." Die russische Führung ließ lediglich wissen, die Offensive auf Aleppo werde fortgesetzt.

Aufnahmen einer Drohne zeigen schwere Zerstörung Aleppos

Seit dem Zusammenbruch der Waffenruhe wurden nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte fast 300 Menschen getötet. Der Hilfsorganisation Unicef zufolge kamen in den vergangenen Tagen 96 Kinder ums Leben, 223 wurden verletzt. Rund 600 Verletzte müssten aus der umkämpften Stadt evakuiert werden, da sie nicht mehr angemessen medizinisch versorgt werden könnten. In den von den Rebellen kontrollierten Gebiete gebe es nur noch 30 Ärzte. Akut fehlten Lebensmittel, Wasser und medizinisches Gerät. Die Fluchtwege für die knapp 300.000 verbliebenen Zivilisten im Osten der Stadt sind blockiert.

ml/rk (dpa, rtr)