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Streit um Glyphosat? Nicht in Polen.

30. November 2017

Arbeitslosigkeit sinkt weiter +++ Spannungen beim Afrika-EU-Gipfel +++ Glyphosat in Polen +++ Die Vor- und Nachteile von Staudämmen +++

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Die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg konnte heute neue Rekordwerte vermelden. Demnach gab es im November so wenig Arbeitslose in Deutschland wie nie seit der Wiedervereinigung. 2,4 Millionen waren offiziell als arbeitslos erfasst.

Eine gute Nachricht, einerseits. Andererseits spricht der Ökonom Heinz-Josef Bontrup von der Westfälischen Hochschule in Recklinghausen von „Volksverdummung“. Warum? Weil zu viele Menschen in der offiziellen Arbeitslosenstatistik gar nicht auftauchen. Jene, die über Fremdfirmen vermittelt werden. Jene, die gerne mehr arbeiten würden, aber nichts finden. Jene, die zum Zeitpunkt der Erhebung krank gemeldet sind. Jene, die staatliche Unterstützung erhalten und schon über 58 Jahre alt sind. Und natürlich all jene, die aus welchen Gründen auch immer gar nicht bei der Arbeitsagentur gemeldet sind. Alles zusammengerechnet, so der Ökonom, ergibt das eher fünf oder sechs Million Menschen.

Afrika-EU-Gipfel

In Abidjan, der Hauptstadt der Elfenbeinküste, ist heute das Gipfeltreffen zwischen der Afrikanischen und der Europäischen Union zu Ende gegangen. Libyenkrise, Migration, vor allem aber Handel, Wirtschaftshilfe und Jobs für afrikanische Länder standen auf der Tagesordnung. Doch die Abschlusserklärung des Gipfels blieb vage und zeugt von deutlichen Spannungen.

Glyphosat in Polen

Am Montag stimmten die Länder der Europäischen Union mehrheitlich dafür, die Zulassung für das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat um fünf Jahre zu verlängern – auch mit der Stimme Deutschland. Hierzulande sorgte das für viel Ärger und Diskussionen, weil der deutsche Agrarminister mit Ja stimmen ließ, obwohl sich die Bundesregierung eigentlich enthalten wollte – wir haben darüber bereits berichtet. Beim deutschen Nachbarn Polen liegen die Dinge ähnlich, aber doch ganz anders. Auch Polen stimmte am Montag plötzlich mit Ja – doch gestritten wird darüber nicht.

Assuan-Staudamm

Staudamm-Bauten sind politische Großprojekte. Sie bringen Prestige und wirtschaftliche Entwicklung - Bewässerung für die Landwirtschaft und Energieerzeugung durch Wasserkraft. Ein Beispiel ist der Assuan-Staudamm in Ägypten, der 1960 begonnen und 1971 eröffnet wurde. Doch der Staudamm zeigt auch die Probleme solcher Projekte: der mineralienreiche Nilschlamm fehlt den Bauern seitdem, und so greifen sie verstärkt auf Kunstdünger zurück, der wiederum den Nil versalzt. Hinzu kamen Massenumsiedlungen, die eine ganze Kultur bedrohen.


Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker
Technik: Gianni di Biase

Andreas Becker
Andreas Becker Wirtschaftsredakteur mit Blick auf Welthandel, Geldpolitik, Globalisierung und Verteilungsfragen.