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Politik

Seoul: Nordkorea hat 50 Kilo Plutonium

11. Januar 2017

Gegen den erbitterten Widerstand der Weltgemeinschaft will das kommunistische Regime in den Kreis der Atommächte aufrücken. Wie weit Machthaber Kim Jong Un dabei gekommen ist, offenbart ein neuer Bericht.

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Nordkorea Diktator Kim Jong-un
Diktator mit Doktoren: Kim Jong Un bei Wissenschaftlern, die das Nuklearprogramm vorantreiben (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/KCNA

Nordkorea hat nach Einschätzung Südkoreas sein Atomwaffenarsenal ausgebaut. Das Land verfüge inzwischen über 50 Kilogramm waffenfähigen Plutoniums. Das genüge für zehn Atombomben, teilte das Verteidigungsministerium in Seoul mit.

Wie es in dem Dossier weiter heißt, stammt das zusätzliche waffenfähige Material aus dem zwischenzeitlich stillgelegten Atomkomplex Yongbyon. Allein in den vergangenen drei Jahren sei eine Menge von zehn Kilogramm abgezweigt worden. Das Plutonium sei aus der Wiederaufbereitung gebrauchter Brennstäbe gewonnen worden, so das Verteidigungsministerium. Auch die Kapazitäten zur Anreicherung von Uran habe das kommunistische Regime vergrößert. Atomwaffen werden mit Plutonium oder Uran hergestellt.

Kim: "Sind in der Endphase"

Analysten und Geheimdienste schätzen Nordkoreas Fähigkeiten zu einem Atomwaffenangriff oft unterschiedlich ein. Der Trend zur atomaren Aufrüstung unter Machthaber Kim Jong Un ist aber unbestritten. Die US-Organisation Institute for Science and International Security hatte im Juni berichtet, Nordkorea habe schätzungsweise ein Arsenal von 13 bis 21 Atomwaffen. 2014 habe die Spanne noch bei zehn bis 16 gelegen.

Nordkorea Atomreaktor in Yongbyon Archivbild
Atomanlage Yongbyon in Nordkorea (Archivbild)Bild: Reuters/Kyodo

In seiner Neujahrsansprache hatte Kim verkündet, Nordkorea befinde sich in der Endphase zur Herstellung einer interkontinentalen Trägerrakete, die atomar bestückt werden könne. Ihre Reichweite erfasse auch das Territorium der USA, also des militärischen Schutzpatrons von Südkorea.

Das kommunistische Regime in Pjöngjang ist nicht zuletzt wegen seines Nuklearprogramms international isoliert. In der Vergangenheit hat das Land mit mehreren Atomwaffen- und Raketentests die Staatengemeinschaft provoziert und wurde deshalb wiederholt mit Sanktionen belegt.

jj/ww (dpa, afp)