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Sachenbacher-Stehle bestreitet Vorsatz

Stefan Nestler24. Februar 2014

Die bei den Winterspielen in Sotschi positiv getestete Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle hat erneut bestritten, bewusst oder vorsätzlich gedopt zu haben. Zunächst will die 33-Jährige auf Tauchstation gehen.

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Evi Sachenbacher-Stehle bei den Spielen in Sotschi. Foto: Getty Images
Bild: Kirill Kudryavtsev/AFP/GettyImages

"Festzuhalten bleibt bereits jetzt, dass der Vorwurf von bewusstem, gar vorsätzlichem Doping bestritten wird", heißt es in einem Schreiben, das Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle von ihrem Anwalt verbreiten ließ: "Es gibt nach den derzeit vorliegenden Erkenntnissen hierfür auch keinerlei Anhaltspunkte. Anderslautende Unterstellungen werden daher entschieden zurückgewiesen." Die positive Doping-Probe von Sotschi sei nicht auf "hartes Doping" zurückzuführen, teilt die zweimalige Langlauf-Olympiasiegerin mit. Die Ursache liege "möglicherweise in dem teilweise unübersichtlichen Markt von so genannten Nahrungsergänzungsmitteln". Sachenbacher-Stehle war positiv auf das Stimulanzmittel Methylhexanamin getestet worden. Es wird nach Angaben der Nationalen Anti-Doping-Agentur NADA häufig in Nahrungsergänzungsmitteln gefunden. Die NADA warnt deshalb die Athleten seit langem davor, diese Mittel zu nehmen.

Ergebnisse frühestens in einer Woche

Sie sei nach wie vor von ihrer positiven Dopingprobe geschockt, erklärte Sachenbacher-Stehle und versprach, mit den Sport- und Justizbehörden zusammenzuarbeiten, um die Angelegenheit lückenlos aufzuklären. Sie wolle sich erst wieder zu dem Dopingvorwurf äußern, wenn die Ermittlungen abgeschlossen seien. "Die Analyse der sichergestellten Nahrungsergänzungsmittel dauert erfahrungsgemäß noch ein bis drei Wochen", sagte Staatsanwalt Peter Preuß. "Ich rechne nicht damit, dass sich schon im Laufe dieser Woche etwas ergibt."

Sachenbacher-Stehles Rechtsanwalt Marc Heinkelein verwies erneut darauf, dass die Münchner Staatsanwaltschaft nicht gegen die Sportlerin, sondern gegen Unbekannt ermittele. "Evi Sachenbacher-Stehle hatte insoweit von Beginn an den Status als Zeugin", sagte der Jurist. Am Freitagabend hatten Beamte des Landeskriminalamts den Olympia-Stützpunkt der Biathleten in Ruhpolding und zwei private Gebäude durchsucht.

Disl: "Sie hat Biathlon ins Unglück gestürzt"

Kritik an Sachenbacher-Stehle äußerte die zweimalige Biathlon-Olympiasiegerin Uschi Disl. "Was mich am Dopingfall Evi Sachenbacher-Stehle am meisten ärgert, ist, dass sie nicht nur sich selbst, sondern damit das ganze Biathlon ins Unglück stürzt. Und dass sie obendrein den gesamten deutschen Sport in den Schmutz zieht", schrieb die 43 Jahre alte Ex-Biathletin in einem Kommentar für den "Kicker".