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Letzte Chance für HSV im Aufstiegskampf

2. Juni 2023

Ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga wird für den Hamburger SV immer wahrscheinlicher. Im Hinspiel der Relegation ist Gegner VfB Stuttgart klar überlegen. Die Hoffnungen des einstigen "Bundesliga-Dinos" werden kleiner.

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Stuttgarts Torschütze Konstantinos Mavropanos jubelt nach seinem Treffer, Hamburgs Jean-Luc Dompé schaut enttäuscht zu
Stuttgart jubelt, die enttäuschten Hamburger gucken zu - die Relegation scheint bereits entschiedenBild: Heiko Becker/HMB Media/picture alliance

Der Aufstieg in die Fußball-Bundesliga ist für den Hamburger SV schon wieder ganz weit weg. Im Hinspiel der Relegation beim VfB Stuttgart waren die Hamburger deutlich unterlegen und mit einer 0:3 (0:1)-Niederlage sogar noch gut bedient. Wäre der VfB konsequenter mit seinen Chancen umgegangen, hätte der HSV im Rückspiel am Montagabend (Anstoß 20:45 Uhr MEZ) wohl gar keine Chance mehr. So aber beschwören die Hamburger für das nötige "Wunder" die Energie des eigenen Stadions.

"Ganz ehrlich: Meine Hoffnung ist jetzt der Volkspark. Wir werden uns schütteln, und dann wird alles investiert, das ist der Charakter dieser Mannschaft", sagte HSV-Trainer Tim Walter nach der Niederlage. Vor seiner Zeit in Hamburg war Walter 2019 ein halbes Jahr lang Trainer in Stuttgart gewesen. "Es ist etwas entstanden zwischen Team und Fans. Wir wollen sie belohnen." Auch Hamburgs Torwart Daniel Heuer Fernandes, der zahlreiche Bälle parierte - unter anderem einen Strafstoß - und bester HSV-Akteur war, kündigte für das Rückspiel "Vollgas-Fußball" an.

Zu früh gefreut!

Das 0:3 im Hinspiel der Relegation war der nächste Nackenschlag, nachdem die Hamburger, die sich nach fünf Jahren im Unterhaus nichts mehr wünschen als die Rückkehr in die Bundesliga, am letzten Spieltag der 2. Liga buchstäblich in letzter Minute doch noch auf dem Relegationsplatz gelandet waren. Als die HSV-Mannschaft und ihre Fans nach einem Sieg beim SV Sandhausen bereits den Aufstieg feierten, gelang Konkurrent 1. FC Heidenheim beim SSV Jahn Regensburg durch zwei Tore in der Nachspielzeit noch ein 3:2-Sieg. Heidenheim war damit vor Hamburg Zweiter und direkter Aufsteiger - die Party des HSV war jäh beendet.

Fan des Hamburger SV sitzt nach dem Spiel des HSV in Sandhausen enttäuscht auf dem Rasen
Nach dem späten Sieg des 1. FC Heidenheim: die HSV-Fans auf dem Boden der TatsachenBild: Uwe Anspach/dpa/picture alliance

Dennoch verdrängte Trotz schnell die Trauer. "Wir haben auch noch eine Chance", sagte Kapitän Sebastian Schonlau. Auch Tim Walter hatte sich schnell wieder sortiert: "Wir haben vorher schon gewusst, dass wir diesen Weg gehen könnten. Und das müssen wir jetzt", sagte der Trainer. Die Erfahrung aus der Vorsaison, als man in der Relegation gegen Hertha BSC verlor, sollte den Hamburgern laut Walter dabei helfen. "Wir werden versuchen, diesmal die Oberhand zu behalten", sagte der 47-Jährige, bevor seine Mannschaft im Hinspiel in Stuttgart chancenlos war.

Was sagt die Statistik?

Mit dem bereits jetzt fast feststehenden Verbleib des HSV in der 2. Liga, erfüllen die Hamburger die bisherige Statistik der Bundesliga-Relegation. In bisher 24 Duellen zwischen dem Dritten der 2. Liga und dem Drittletzten der Fußball-Bundesliga setzte sich 18 Mal der klassenhöhere Verein durch. Nur sechs Mal schaffte der Zweitligist den Aufstieg.

Seit der Wiedereinführung der Relegation 2009 gelang dies nur dem 1. FC Nürnberg direkt im ersten Jahr, Fortuna Düsseldorf 2012 und Union Berlin 2019. Auch der HSV, der bereits zum vierten Mal in seiner Vereinshistorie in der Relegation antreten muss, hat zu den bestehenden Verhältnissen mit beigetragen: 2014 und 2015 schaffte er als Bundesligist gegen Greuther Fürth und den Karlsruher SC jeweils den Klassenerhalt. Im vergangenen Jahr - dann als Zweitligist - zog man gegen Hertha BSC den Kürzeren. Ein Schicksal, dass im Duell mit dem VfB Stuttgart nach der 0:3-Pleite im Hinspiel ebenfalls sehr wahrscheinlich ist.

Der Artikel wurde nach dem Hinspiel der Relegation aktualisiert.

asz/ck/to (dpa)