1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Richterin am Obersten US-Gericht in Klinik

30. Juli 2020

Als Ruth Bader Ginsburg an das Oberste Gericht der USA berufen wurde, hieß der Präsident Bill Clinton. Nun regiert Donald Trump, und dem Gesundheitszustand der wichtigsten US-Juristin wird große Aufmerksamkeit geschenkt.

https://p.dw.com/p/3g8nF
Ruth Bader Ginsburg
Bild: Getty Images/S. Silbiger

Ruth Bader Ginsburg, die älteste Richterin am Supreme Court der USA (Artikelbild), ist erneut im Krankenhaus behandelt worden. Die 87-Jährige habe sich in einer Klinik in New York einem nicht-chirurgischen Eingriff unterzogen, um einen Gallengang-Stent austauschen zu lassen, teilte das Oberste Gericht mit. Den Ärzten zufolge handle es sich um eine häufig durchgeführte Maßnahme. Die Mediziner hätten damit das Risiko einer Infektion gemindert. Die Richterin ruhe sich nun aus und werde das Krankenhaus voraussichtlich bis zum Wochenende verlassen.

Am Arbeitsalltag festhalten

Ginsburg war erst Mitte Juli wegen des Verdachts auf eine Infektion zur stationären Behandlung in einem Krankenhaus in Baltimore aufgenommen und am Folgetag wieder entlassen worden. Ihr waren damals Gallensteine entfernt worden. Kurz darauf war bekannt geworden, dass Ginsburg erneut an Krebs erkrankt ist und sich derzeit einer Chemotherapie unterzieht. Betroffen sei die Leber, hieß es. Die Juristin wollte aber nach eigenen Angaben an ihrem Arbeitsalltag festhalten.

Die Vorreiterin

Die 87-Jährige ist die wohl bekannteste Richterin am Obersten Gericht der USA, dem eine politisch wichtige Rolle zukommt. Sie ist für ihre scharfe Argumentation und als Vorreiterin für Frauenrechte bekannt. Seit ihrer Berufung unter dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton gilt sie als liberale Stimme unter den Richtern. Ginsburg hatte Anfang des Jahres erklärt, eine Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse besiegt zu haben.

Der Gesundheitszustand der 87-Jährigen wird in den Vereinigten Staaten aufmerksam verfolgt: Ihr Rückzug könnte US-Präsident Donald Trump und seinen Republikanern eine weitere Richterstelle im Supreme Court verschaffen.

ml/ww (rtr, ap)