Rettungsschiff "Geo Barents" darf in Tarent anlegen | Aktuell Europa | DW | 02.07.2022
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Flucht und Migration

Rettungsschiff "Geo Barents" darf in Tarent anlegen

Tagelang wartete das Schiff der Organisation Ärzte ohne Grenzen auf die Zuweisung eines Hafens. An Bord sind viele Gerettete - aber auch der Leichnam einer Frau.

Mittelmeer | Rettungsschiff Geo Barents von Ärzte ohne Grenzen

Vor ihren Seenotrettungs-Einsätzen diente die "Geo Barents" erst als Trawler, später als Forschungsschiff (Archivbild)

Das Rettungsschiff "Geo Barents" mit 65 Flüchtlingen und Migranten an Bord darf den italienischen Hafen von Tarent ansteuern. Dort könnten die Menschen an Land gehen, erklärte Ärzte ohne Grenzen auf Twitter. Die Mannschaft der von der Organisation betriebenen "Geo Barents" hatte die Männer, Frauen und Kinder aus dem Meer gerettet. An Bord ist auch der Leichnam einer Frau, die während der Rettungsaktion starb. Mit einer Ankunft des Schiffes in der apulischen Stadt wird frühestens in der Nacht zu diesem Samstag gerechnet.

Im Mittelmeer gibt es keine staatlich organisierte Seenotrettungsmission mehr. Lediglich die Schiffe privater Organisationen halten Ausschau nach in Not geratenen Flüchtlingen und Migranten. Zurzeit ist noch die "Ocean Viking" der Hilfsorganisation SOS Méditerranée mit mehr als 200 Geretteten unterwegs. Immer wieder dauert es viele Tage, bis die italienischen Behörden den Rettungsschiffen einen Hafen zuweisen. Malta gibt seit Langem keine Erlaubnisse mehr.

Hohe Dunkelziffer

Das Mittelmeer ist eine der gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Zahlreiche Menschen versuchen von Nordafrika aus zu Wasser nach Europa zu gelangen. Mindestens 900 von ihnen kamen laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) seit Beginn dieses Jahres bei der Überquerung ums Leben oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.

jj/haz (epd, msf)