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Hurrikan "Patricia" wird schwächer

24. Oktober 2015

Der stärkste jemals registrierte Hurrikan "Patricia" hat auf dem mexikanischen Festland deutlich an Kraft verloren. Bislang halten sich die Schäden offenbar in Grenzen. Gleichwohl besteht weiter Gefahr.

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Schwere Regenfälle in der Hafenstadt Manzanillo (Foto: ZUMAPRESS)
Schwere Regenfälle in der Hafenstadt ManzanilloBild: picture-alliance/ZUMAPRESS.com

Nach dem Auftreffen des Hurrikans "Patricia" auf das mexikanische Festland hat der örtliche Wetterdienst den Sturm von der höchsten Kategorie 5 auf die Kategorie "tropischer Sturm" herabgestuft. Demnach erreichte "Patricia" über dem an der Pazifikküste gelegenen Bundesstaat Nayarit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde.

Doch die Behörden bleiben in Alarmbereitschaft. Der Wetterdienst erwartete heftige Regenfälle und Böen sowie starken Wellengang an der Pazifikküste sowie in der Mitte und im Nordosten des Landes. Bislang richtete der Hurrikan nur geringe Schäden an, wie Präsident Enrique Peña Nieto in einer in der Nacht veröffentlichten Video-Botschaft sagte. Er rief die Bevölkerung auf, weiter wachsam zu bleiben und den Anweisungen der Behörden zu folgen.

Von einem NASA-Satelliten aufgenommenes Infrarotbild des Sturms (Foto: Reuters)
Von einem NASA-Satelliten aufgenommenes Infrarotbild des SturmsBild: Reuters/UW/CIMSS/William Straka III

Zwar sei die Bedrohung in Mexikos Küstenregionen geringer geworden, doch dafür steige die Gefahr in den höher gelegenen Landesteilen, teilte das US-Hurrikan-Zentrum (NHC) mit. Demnach drohte der starke Niederschlag in den mexikanischen Bundesstaaten Nayarit, Jalisco, Colima und Guerrero Überschwemmungen und Erdrutsche zu verursachen.

"Bislang haben die Alarmsysteme und der Zivilschutz funktioniert", lobte Peña Nieto, der die Entwicklung des Sturms aus der Kommandozentrale der nationalen Sicherheitskommission verfolgte. Doch der gefährlichste Teil des Hurrikans stehe noch bevor, warnte er und forderte die von "Patricia" bedrohten Mexikaner auf, in den Notunterkünften zu bleiben. Dort hatten am Freitag Tausende Menschen Schutz gesucht. Viele flohen vor dem Sturm ins Landesinnere.

Zehntausende Urlauber in Sicherheit gebracht

Die Regierung verlegte zahlreiche Soldaten und Polizisten ins Gefahrengebiet. Im ganzen Land wurden Sammelstellen für Sachspenden und Lebensmittel eingerichtet. Im Ferienort Puerto Vallarta wurden rund 28.000 Urlauber in Sicherheit gebracht, wie der Tourismusminister des Bundesstaates Jalisco, Enrique Ramos, der Zeitung "Excélsior" sagte. Der Großteil sei in Notunterkünften untergebracht worden. Rund 1200 Urlauber wurden demnach in die Provinzhauptstadt Guadalajara gebracht. Auch die Bewohner und Geschäftsleute der Region trafen Vorsorge und verkleideten die Fenster ihrer Häuser mit Holzplatten.

Touristen aus evakuierten Hotels kommen an den Notunterkünften in der Universität Puerto Vallarta an (Foto: Reuters)
Touristen aus evakuierten Hotels kommen an den Notunterkünften in der Universität Puerto Vallarta anBild: Reuters/H. Romero

Der Wirbelsturm "Patricia" ist der schwerste jemals registrierte Hurrikan. Auf dem offenen Meer hatte er nach Angaben der örtlichen Wetterbehörde als Kategorie-5-Hurrikan in den Böen Windgeschwindigkeiten von bis zu 400 Kilometer pro Stunde erreicht. Als der Sturm in Mexiko auf Land traf, verlor er zunächst etwas an Kraft und wurde dann zunehmend schwächer.

Die Auswirkungen des starken Unwetters reichten bis in den an Mexiko grenzenden US-Staat Texas. Wegen Starkregens und Gewitter war dort am Freitag das zweite Freie Training zum Formel-1-Rennen in Austin abgesagt worden. Auch während der am Samstag anstehenden Qualifikation für den Großen Preis der USA wurden Niederschläge und Gewitter erwartet.

stu/wl (afp, dpa)