1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Super-Hurrikan zieht Richtung Mexiko

23. Oktober 2015

An der Küste Mexikos warten die Menschen voller Angst auf "Patricia". Nach Angaben von US-Experten könnte der Hurrikan der gewaltigste werden, der jemals auf der westlichen Erdhalbkugel aufgetreten ist.

https://p.dw.com/p/1Gt9O
Satwellirenbild des Hurrikans 'Patricia' (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/NOAA

Der US-Wetterdienst in Miami stufte 'Patricia' in die höchste Hurrikan-Kategorie 5 ein. Der Wirbelsturm erreiche mit Windgeschwindigkeiten von 325 Stundenkilometer einen im östlichen Pazifik oder im Atlantik bisher nicht erreichten Wert, teilte ein Sprecher mit. Experten der Wetterorganisation der Vereinten Nationen in Genf erklärten, die Stärke von 'Patricia' sei vergleichbar mit dem Taifun 'Haiyan', der 2013 die Philippinen verwüstete und 6300 Menschen in den Tod riss.

Der Wirbelsturm, der sich derzeit mit einer Geschwindigkeit von 17 Stundenkilometern in nord-nordwestlicher Richtung bewegt, soll nach die neuesten Erkenntnissen bereits am Nachmittag (Ortszeit) auf die mexikanische Pazifikküste treffen. Zunächst war erwartet worden, dass er in der Nacht zu Samstag ankommt.

Infografik Hurrikan Patricia Verlauf (Freitag, 17:00 Uhr) Deutsch

Notstand in der Küstenregion

In den Küstenregionen befürchten Experten katastrophale Auswirkungen. Die mexikanische Regierung rief in 56 Ortschaften in Küstennähe den Notstand aus. Dort blieben die Schulen geschlossen. Zahlreiche Häfen an der Pazifikküste blieben für kleinere Boote geschlossen, der Hafen von Acapulco auch für größere Schiffe.

Nach Angaben des nationalen Katastrophenschutzes leben 400.000 Menschen in den gefährdeten Gebieten. Über die Evakuierung von Ortschaften sollen die örtlichen Behörden entscheiden. Nach Behördenangaben stehen knapp 1800 Unterkünfte für 259.000 Menschen bereit.

Gefahr von Überschemmungen

Der Wetterdienst warnte vor einem Anstieg des Wasserspiegels, der zu starken Überflutungen führen könnte. In den mexikanischen Bundesstaaten Guerrero, Michoacán, Colima und Jalisco wird mit starkem Regen und meterhohen Wellen gerechnet. In Jalisco und Michoacán wurde als Vorsichtsmaßnahme bereits Wasser an Staudämmen abgelassen, um Überschwemmungen zu vermeiden. Die Behörden warnen auch vor Erdrutschen.

Mexiko ist in der Hurrikansaison, die am 30. November endet, sowohl an der West- als auch an der Ostküste von schweren Tropenstürmen bedroht. 2013 trafen die Stürme 'Ingrid' und 'Manuel' beinahe zeitgleich auf beide Küsten. Bei dem seltenen Ereignis wurden 157 Menschen getötet.

Tropische Wirbelstürme entstehen über dem Meer, wenn das Wasser mindestens 26 Grad warm ist und stark verdunstet. Nach ihrer Stärke unterscheiden Meteorologen tropische Depressionen (schwach), tropische Stürme (mittel) und tropische Orkane (stark), die im westlichen Atlantik und im östlichen Pazifik Hurrikan genannt werden. Ihre Stärke wird nach der von den Meteorologen Herbert Saffir und Robert Simpson entwickelten Skala in fünf Kategorien eingeteilt.

wl/cr (dpa, afp,rtre)