1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Putin versucht Kapitalflucht zu verhindern

2. März 2022

Die Angst vor den Folgen des Krieges ist auch in Russland selbst zu spüren. Zum Beispiel fürchten viele Menschen um ihre Ersparnisse. Um einer Kapitalflucht zu begegnen, wird die Rubel-Ausfuhr begrenzt.

https://p.dw.com/p/47rtt
Russland Moskau Warteschlange vor Geldautomat
Bild: Ramil Sitdikov/SNA/imago images

Russland hat von diesem Mittwoch an die Ausfuhr von ausländischem Bargeld im Wert von umgerechnet 10 000 Dollar (knapp 9000 Euro) verboten. Ausländische Währungen sind von dem Verbot betroffen, wie es in einem vom russischen Präsidenten Wladimir Putin unterzeichneten Dekret heißt. Damit soll ein Abfluss von Kapital verhindert werden.

Zahlreiche Menschen verlassen wegen Putins Angriff auf die Ukraine auch Russland, weil sie Angst vor einer Verschärfung der Lage haben. Deshalb versuchen sie, ihr Bargeld in Sicherheit zu bringen. Vor allem ziehen auch viele Menschen in Russland massenhaft Geld von ihren Konten ab. An den Bankautomaten etwa in der Moskau bilden sich wegen der westlichen Sanktionen gegen russische Banken seit Tagen lange Warteschlangen.

Der Rubel erlebt wegen Putins Krieg gegen die Ukraine eine beispiellose Entwertung im Vergleich zu ausländischen Währungen. Die Menschen in Russland fürchten um ihre Ersparnisse durch den Krieg.

Antwort auf Sanktionen

Putin begründete sein Verbot der Ausfuhr von ausländischem Bargeld mit "unfreundlichen" Schritten der USA und anderer westlicher Staaten und Organisationen gegen Russland. Zahlreiche russische Banken sind mit Sanktionen belegt. Deshalb funktionieren schon einige Kartenzahlungen in Geschäften nicht mehr.

Auch viele Bankautomaten geben kein Geld mehr. Aus Angst vor einer Entwertung des Rubels kaufen viele Russen etwa in Moskau Technik wie Mobiltelefone, bevor die Preise hochgesetzt werden. In vielen Lebensmittelmärkten kleben die Verkäuferinnen und Verkäufer bereits neue Etiketten für westliche Waren angesichts des Kursverfalls des Rubel. Viele Produkte wie Wein und Sekt verteuerten sich um einige Tausend Rubel.

dk/hb (dpa)