1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Prozess gegen Ex-Trump-Berater Steve Bannon

18. Juli 2022

Der Rechtspopulist hatte sich geweigert, im Untersuchungsausschuss zur Kapitol-Attacke auszusagen. Nun muss sich Bannon wegen Missachtung des Kongresses vor Gericht verantworten. Ihm drohen bis zu zwei Jahre Haft.

https://p.dw.com/p/4EGlr
Washington Steve Bannon stellt sich dem FBI
Der 68-Jährige gehört zu den einflussreichsten Stimmen im konservativen Lager der US-PolitikBild: Jose Luis Magana/AP/picture alliance

Das Gerichtsverfahren gegen Steve Bannon begann an diesem Montag mit der Auswahl der Geschworenen.

Der frühere Chefstratege von Ex-Präsident Donald Trump war im vergangenen Jahr angeklagt worden, weil er eine Vorladung des Untersuchungsausschusses zur Attacke auf den Sitz des US-Parlaments monatelang ignoriert hatte. Ihm wird außerdem vorgeworfen, die Übergabe von angeforderten Dokumenten verweigert zu haben.

Bannon will Konfrontation vermeiden

Bis zum letzten Moment hatte der 68-Jährige sich bemüht, dem Prozess aus dem Weg zu gehen. Vor wenigen Tagen vollzog er eine Kehrtwende und ließ erklären, er sei nun doch zur Aussage vor dem Ausschuss bereit. Sein Antrag wurde abgewiesen.

Der Untersuchungsausschuss hält Bannon für einen Schlüsselzeugen in der Aufklärung der Kapitol-Attacke vom 6. Januar 2021, bei der fünf Menschen ums Leben kamen. Das Ereignis fand zwei Monate nach der Niederlage Trumps bei der Präsidentenwahl statt. Der republikanische Amtsinhaber hatte danach alle Hebel in Bewegung gesetzt, um an der Macht zu bleiben. 

Wer ist der Ex-Berater Trumps?

USA Washington | Donald Trump und Steve Bannon
Bannon gehörte zu den 70 Personen, die Trump kurz vor Ende seiner Amtszeit begnadigteBild: Mandel Ngan/Getty Images/TNS/newscom/picture alliance

Bannon ist Mitbegründer der rechten Website "Breitbart News". Außerdem hat er seinen eigenen Podcast, "Bannon's War Room", den er als Plattform für seine Ideen und sogenannten alternativen Fakten nutzt. So nahm er an den Bemühungen Teil, die Präsidentenwahl 2021 zu kippen, nachdem Trump verloren hatte. 

Ein Jahr zuvor war er nach einer Finanzbetrugsanklage in New York festgenommen worden. Er stellte er sich als Opfer politischer Verfolgung dar und kam gegen eine Kaution frei. Unmittelbar vor dem Ende seiner Amtszeit als US-Präsident hatte Trump seinen einstigen Chef-Strategen begnadigt. Der Rechtspopulist war 2016 zu Trumps Team gestoßen und übernahm die Leitung des Wahlkampfs.

laa/uh (dpa, afp, rtre)