Polen: Protagonisten aus DW-Film geehrt
12. Dezember 2016Die drei Männer waren 1981 in einem Cottbuser Gefängnis in Hungerstreik getreten, um die Ideen der Gewerkschaftsbewegung Solidarność zu unterstützten und werden dafür jetzt mit der Dankbarkeitsmedaille des Europäischen Zentrums für Solidarität ausgezeichnet.Bekannt wurde ihr Schicksal international durch den DW-Film „Lernt Polnisch”.
Der Film über DDR-Oppositionelle und die Solidarność-Bewegung zeigt, wie die spontane Solidaritätsaktion den Lebensweg der Protagonisten geprägt hat. Ende 2014 lief der Film auf DW in mehreren Sprachen und brachte das Thema in die internationale Öffentlichkeit. Deutsche Welle und Telewizja Polska (TVP) haben die 43-minütige Dokumentation gemeinsam produziert.
„Endlich bekommen sie einen handfesten Dank dafür, was sie 1981 in dem Cottbuser Gefängnis für die Demokratie in diesem Teil Europas getan haben“, sagte Bogdan Borusewicz, Mitglied des Komitees der Dankbarkeitsmedaille und Mitbegründer der Solidarność. „Diese Männer zeigten ungeheuren Mut und machten klar, dass der Kampf um die Demokratie keine Grenzen kennt“, fügte der stellvertretende Vorsitzende des polnischen Senats hinzu.
Bei der feierlichen Auszeichnung der Protagonisten wird „Lernt Polnisch“ erneut vorgeführt. Der Film erzählt von den Anfängen des Widerstands einer fast vergessenen Bewegung in der ehemaligen DDR. Er dokumentiert in eindrücklichen Bildern die Aufbruchstimmung und die Courage der DDR-Bürger, die für ihre Ideale ins Gefängnis gingen. Am Ende stehen sich Lech Wałęsa, der damalige Chef von Solidarność, und ehemalige DDR-Oppositionelle gegenüber. Sie reichen sich 25 Jahre nach dem Fall der Mauer die Hand in Danzig, der Stadt, in der alles begann.
Die Dankbarkeitsmedaille wird seit 2010 vom Europäischen Zentrum für Solidarität in Danzig verliehen. Sie ist eine Auszeichnung zum Gedenken an die polnische Oppositionsbewegung Solidarność und zur Ehrung der Menschen, die sie weltweit in den 1980er-Jahren unterstützten.
12. Dezember 2016
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