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Pfizer will Zulassung von Pille gegen COVID-19

5. November 2021

Impfungen verhindern Infektionen. Aber wenn man sich infiziert hat, können Pillen schwere Verläufe zu 90 Prozent verhindern. Das Rennen der Pharmaproduzenten läuft auf Hochtouren.

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Eine Anzahl Tabletten mit der Aufschrift: Pfizer
Laut Pfizer wurden die Krankenhauseinweisungen und Todesfälle durch die Tablette um knapp 90 Prozent reduziert. Bild: Dado Ruvic/REUTERS

Es ist nach der Impfstoff-Entwicklung das nächste erbitterte Wettrennen der Pharmagiganten: Neben Konkurrent Merck will auch das US-Unternehmen Pfizer die Zulassung für seine Pille gegen COVID-19 beantragen. 

Die Daten aus einer laufenden Studie sind sehr vielversprechend: Laut Pfizer wurden die Krankenhauseinweisungen und Todesfälle durch die experimentelle Tablette um knapp 90 Prozent reduziert.

Das gelte bei Behandlungen innerhalb von drei Tagen nach den ersten COVID-19-Symptomen. Ähnliche Werte hätten sich auch bei Behandlungen innerhalb von fünf Tagen ergeben. 

Virus-Vermehrung blockiert

Pfizers antiviraler Wirkstoff-Kandidat mit dem Kürzel PF-07321332 wird oral verabreicht. Der Wirkstoff hemmt die virale Protease 3CL, das ist ein Enzym, das für die Vermehrung des Virus entscheidend ist.

Behandlung eines COVID-19 Patienten durch einen maskierten Pfleger in einer Intensivstation in Berlin
Der Wirkstoff verhindert keine Infektion, aber er kann ein schwere COVID-19-Erkrankung verhindern.Bild: Christophe Gateau/dpa/picture alliance

Der Wirkstoff verhindert also keine Infektion, aber er kann in Kombination mit einer geringen Dosis des HIV-Medikaments Ritonavir ein schwere COVID-19-Erkrankung unterbinden. 

Die Daten stammen aus einer Zwischenanalyse einer Phase-II/III-Studie (EPIC-HR), die bereits seit einigen Wochen läuft. An ihr nehmen erwachsene Patienten teil, die bereits an COVID-19 erkrankt sind und bei denen ein hohes Risiko für das Fortschreiten einer schweren Erkrankung besteht.

Das Unternehmen Pfizer, das mit der deutschen Firma BioNTech den Corona-Impfstoff Comirnaty entwickelt hat,

sprach von einer "überwältigenden Wirksamkeit", die diese Ergebnisse zeigten. Es will seine Daten so schnell wie möglich bei der US-Arzneimittelbehörde FDA einreichen, wo laut Pfizer aktuell bereits ein Überprüfungsverfahren für eine Notfallzulassung läuft.

Corona-Pille von Merck in Großbritannien bereits zugelassen

Gestern erst hatte Großbritannien als erstes Land der Welt die Anti-Corona-Pille des Konkurrenten Merck zugelassen. Die Merck-Pille wird von den FDA ebenfalls bereits geprüft.

Ein Haufen Tabletten des antiviral wirkenden Medikaments Molnupiravir
In Großbritannien ist das experimentelles Medikament Molnupiravir bereits zugelassenBild: Merck & Co/REUTERS

Diese Anti-Corona-Pille namens Molnupiravir wurde von den US-Konzernen Merck und Ridgeback Therapeutics entwickelt. Wenn Molnupiravir bereits in einem frühen Stadium der Infektion eingenommen wird, soll das Medikament das Risiko eines Klinikaufenthaltes signifikant reduzieren.

Demnach soll das Medikament möglichst nach einem positiven Corona-Test eingenommen werden, allerdings spätestens fünf Tage nach dem Auftreten der ersten Symptome. 

 

DW Mitarbeiterportrait | Alexander Freund
Alexander Freund Wissenschaftsredakteur mit Fokus auf Archäologie, Geschichte und Gesundheit@AlexxxFreund