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Opel hat Verluste fast halbiert

21. Oktober 2015

Kann Opel tatsächlich wie geplant 2016 die Gewinnschwelle erreichen? Jedenfalls fährt der Autobauer deutlich geringere Verluste ein als im Vorjahr - trotz des Rückzugs aus dem einstigen Hoffnungsmarkt Russland.

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Der Opel Astra bei der Automobilmesse IAA in Frankfurt 2015 (Foto: GM Corp.)
Bild: GM Corp

Der Autobauer Opel kommt auf seinem Weg zurück in die schwarzen Zahlen Schritt für Schritt voran. Trotz des Rückzugs aus Russland hat die Europatochter des US-Konzerns General Motors ihre Verluste im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum nahezu halbiert, wie GM am Donnerstag in Detroit berichtete. Demnach sanken die operativen Verluste im GM-Europageschäft von Juli bis September von rund 400 Millionen Dollar im Vorjahr auf nun gut 230 Millionen Dollar.

Die Entwicklung stärkte Opel-Chef Karl-Thomas Neumann in seiner Zuversicht. "Auch im dritten Quartal haben wir unsere finanziellen Ziele erreicht - damit nun zum elften Mal in Folge", schrieb Neumann in einem Rundbrief an die Mitarbeiter. Er bestätigte gleichzeitig den Plan, 2016 in die Gewinnzone zurückzukehren: "Wir haben alle Trümpfe in unserer Hand, um dieses Ziel zu erreichen und dabei Absatz und Marktanteil weiter zu steigern."

Insgesamt hat GM in Europa in den ersten neun Monaten 2015 zwar noch Verluste von mehr als einer halben Milliarde Dollar angehäuft. Das ist allerdings nur halb so viel wie im Vorjahr, als die Schließung der Autofertigung in Bochum noch hohe Kosten verursachte.

Russland-Ausstieg belastet

Zudem ist das Ergebnis in diesem Jahr stark davon belastet, dass sich Opel aus dem einstigen Hoffnungsmarkt Russland zurückgezogen hat: Nach den GM-Angaben schlug das mit mehr als 350 Millionen Dollar zu Buche. Mit anderen Worten: Ohne den Russland-Effekt läge der Verlust von GM in Europa nach neun Monaten bei nur noch 160 Millionen Dollar.

Diese Entwicklung zeigt sich auch am Absatz: Obwohl Opel in Russland in den ersten neun Monaten fast 70 Prozent weniger Neuwagen verkauft hat als im Vorjahr, hat die Marke ihren Absatz insgesamt um vier Prozent auf rund 850.000 Neuwagen gesteigert. Einen weiteren Schub erhoffen sich die Rüsselsheimer vom neuen Astra, der seit Mitte Oktober im Handel ist. Das Modell ist neben dem Corsa der wichtigste Verkaufsschlager der Rüsselsheimer.

Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer traut Opel schon zum Jahresende das Ende der Durststrecke zu: "Mit dem neuen Astra sollte es im vierten Quartal gelingen, die schwarze Null zu realisieren." Denn die Verkäufe an die Händler in Europa dürften mit dem Astra steigen, genauso wie die Verkaufszahlen in den südeuropäischen Märkten insgesamt. Dies seien gute Voraussetzungen für das Jahr 2016, erläuterte Dudenhöffer. "Die Anzeichen sind gut, das Opel in 2016 Gewinne schreibt."

Wen/nm/kle (dpa, rtrd)