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Ohne Gewissen zum Ruhm

18. Februar 2010
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Moritz Bleibtreu, Tobias Moretti, Martina Gedek (von links) in dem Film "Jud Süß - Film ohne Gewissen" von Oskar Roehler. Österreich, Deutschland 2010 (Foto: Berlinale)
Bild: Internationale Filmfestspiele Berlin

Oskar Roehler hat sich an eine heikle Geschichte gewagt: Veit Harlans Nazipropagandafilm "Jud Süß". Er versucht zu rekonstruieren, wie der Film entstand, den NS-Reichspropaganda-Minister Joseph Goebbels den ersten "wirklich antisemitischen Film" nannte. 1940 kam "Jud Süß" in die Kinos: 19 Millionen Deutsche sahen den Film, 20 Millionen in ganz Europa, SS-Soldaten in Polen wurde verordnet, sich das Hetzwerk anzusehen. Heute ist der Film verboten. Oskar Roehlers "Jud Süß - Film ohne Gewissen" konzentriert sich auf den Hauptdarsteller Ferdinand Marian (hier: Tobias Moretti in Bildmitte). Warum spielte Marian - obwohl er sich anfangs gegen das Angebot wehrte - die Rolle des jüdischen Finanziers und Beraters des Herzogs von Württemberg Joseph Süß Oppenheimer, der im 18. Jahrhundert lebte? Und wie brachte Goebbels ihn dazu, sämtliche antisemitischen Klischees in dieser einen Figur zu verkörpern?