Staatsgründer verschwindet vom Schein
11. August 2014
Der seit Ende Juli ausgegebene neue 5000-Won Schein zeigt nun das Geburtshaus von Kim Il Sung (1912 - 1994) in Mankeidai, wie südkoreanische Medien berichten. Auf der Rückseite ist demnach ein Museum abgebildet, in dem Geschenke von ausländischen Staatschefs ausgestellt sind. Auch andere nordkoreanische Banknoten zeigen Geburtsorte des Kim-Clans.
Personenkult wird zurückgefahren
Als "Ewiger Präsident" gilt Kim Il Sung über den Tod hinaus als De-jure-Staatschef Nordkoreas. Doch dies wird sich möglicherweise in Zukunft ändern. Die südkoreanische Zeitung "Chosun Ilbo" schreibt, Nordkorea-Experten vermuteten hinter der Änderung der Banknote den Versuch, den Personenkult um den Staatsgründer zurückzufahren - zugunsten des 1983 oder 1984 geborenen derzeitigen Machthabers Kim Jong Un. Der Geburtstag des "Großen Führers" Kim Il Sung ist in Nordkorea Nationalfeiertag und wird als "Tag der Sonne" zelebriert. In dem zu einem Mausoleum umgebauten Kumsusan-Palast in Pjöngjang ist sein Leichnam aufgebahrt und kann dort besichtigt werden.
Kim Il Sung ernannte 1991 seinen Sohn Kim Jong Il zum Oberbefehlshaber der Volksarmee und legte damit den Grundstein für die erste kommunistische Dynastie der Welt. Seit dem Tod von Kim Jong Il im Dezember 2011 herrscht mit Enkel Kim Jong Un die dritte Generation der Familie.
Der 5000-Won-Geldschein ist Nordkoreas Banknote mit dem höchsten Nennwert. Die offizielle Umrechnungsrate liegt laut "Chosun Ilbo" bei 50 US-Dollar (etwa 37 Euro). Sein reeller Marktwert beträgt jedoch nur etwa einen Dollar.
se/kis (dpa, ape)