News kompakt: 280 humanitäre Helfer im vorigen Jahr getötet
19. August 2024Entwicklungsorganisationen und die Vereinten Nationen (UN) haben zum Schutz von humanitären Helfern aufgerufen. Niemals zuvor seit Beginn der Erfassung seien so viele Beschäftigte von Hilfsorganisationen bei der Ausübung ihres Berufes getötet worden wie im vergangenen Jahr, betonten die UN zum Welttag der humanitären Hilfe am 19. August. Laut dem UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) kamen 280 Helferinnen und Helfer in 33 Ländern ums Leben. Mehr als die Hälfte von ihnen starben, während sie Zivilisten im Israel-Hamas-Krieg im palästinensischen Gazastreifen unterstützt haben.
Im laufenden Jahr wurden bis zum 7. August bereits 172 humanitäre Helfer getötet. Auch der Krieg im Sudan und Konflikte im Südsudan hätten zu den tragisch hohen Zahlen der Todesopfer unter den Helferinnen und Helfern beigetragen, hieß es.
Selenskyj will Pufferzone in russischem Grenzgebiet errichten
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erstmals ein Ziel für den Vorstoß seiner Truppen in der westrussischen Region Kursk genannt. Es gehe um die Schaffung einer Pufferzone auf diesem Territorium, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Angesichts der schweren Kämpfe dort sowie im Osten der Ukraine bat er gleichzeitig die westlichen Partner um schnellen Nachschub an Waffen und Munition.
Der Krieg kenne keine Ferien, sagte Selenskyj und richtete sich damit besonders an die USA, Großbritannien und Frankreich. Vor allem in den Gebieten rund um den Donbass scheinen die ukrainischen Truppen schwer unter Druck zu stehen.
Philippinische und chinesische Schiffe zusammengestoßen
Im Streit zwischen China und den Philippinen um Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer ist es erneut zu einem Zwischenfall auf hoher See gekommen. Die Regierung in Manila erklärte, zwei Versorgungsschiffe der philippinischen Küstenwache seien kurz hintereinander mit zwei chinesischen Schiffen kollidiert und beschädigt worden. Sie warf China "illegale und aggressive Manöver" vor. Die chinesische Küstenwache sah dagegen die Schuld bei den Philippinen.
Beide Vorfälle ereigneten sich südöstlich des Sabina Shoal, einer Untiefe, die zu den Spratly-Inseln gehört, die sowohl von China als auch von den Philippinen beansprucht werden.
Bangladeschs Interims-Regierungschef Yunus hält an Hilfe für Rohingya fest
In Bangladesch hat der neue Chef der Übergangsregierung, Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus, weitere Unterstützung für die aus Myanmar ins Land geflüchteten Rohingya zugesagt. "Unsere Regierung wird die über eine Million Rohingya, die in Bangladesch Zuflucht gefunden haben, nach wie vor unterstützen", sagte der 84-Jährige in der Hauptstadt Dhaka vor Diplomaten und Vertretern von UN-Behörden.
Die meisten Rohingya waren 2017 aus ihrer Heimat Myanmar geflüchtet, nachdem das dortige Militär gewaltsam gegen die überwiegend muslimische Minderheit vorgegangen war. Yunus war Anfang August zum Leiter einer Interimsregierung benannt worden.
Terrorverdächtiger Islamist in Serbien erschossen
Serbische Polizisten haben bei einem Schusswechsel einen mutmaßlichen Komplizen eines Mannes getötet, der im Juni vor der israelischen Botschaft in Belgrad einen Polizisten angegriffen hatte. Der Mann habe sich nahe der Stadt Novi Pazar im Süden des Landes seiner Festnahme entziehen wollen und dabei mehrere Schüsse auf die Beamten abgefeuert, sagte Innenminister Ivica Dacic. Er sei daraufhin von Einsatzkräften der Anti-Terror-Einheit "neutralisiert" worden.
Der Polizeieinsatz fand in dem Dorf Hotkovo in der Nähe von Novi Pazar statt, wo viele Angehörige der muslimischen Minderheit in Serbien leben.
Linke-Vorsitzende Wissler und Schirdewan ziehen sich zurück
Die Linkspartei muss sich eine neue Führung suchen. Die Vorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan teilten mit, sie würden beim Parteitag im Oktober nicht erneut für den Vorsitz kandidieren. Den Entschluss hätten sie in einer Sitzung des Parteivorstands verkündet.
Wissler steht seit Februar 2021 an der Spitze der Linken, zunächst gemeinsam mit Susanne Hennig-Wellsow. Schirdewan übernahm den Ko-Vorsitz im Juni 2022. Die Linkspartei ist seit dem Austritt von Sahra Wagenknecht unter großem Druck. Das nach ihr benannte Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) steht in direkter Konkurrenz zu ihrer Ex-Partei. Im Bundestag verlor Die Linke durch die Abspaltung des BSW ihren Fraktionsstatus.
se/AL (dpa, afp, kna, epd, rtr)
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