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PolitikGlobal

News kompakt: 280 humanitäre Helfer im vorigen Jahr getötet

19. August 2024

Die UN beklagen eine beispiellose Gewalt gegen humanitäre Helferinnen und Helfer. Präsident Selenskyj nennt erstmals ein Ziel für den ukrainischen Vorstoß im russischen Kursk. Das Wichtigste in Kürze.

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UN-Fahrzeuge mit vielen Matratzen auf dem Dach stehen hintereinander
UN-Mitarbeiter helfen palästinensischen Zivilisten bei ihrer Flucht aus Chan Junis im südlichen Gazastreifen (Archivbild aus Dezember 2023)Bild: Mahmud Hams/AFP/Getty Images

Entwicklungsorganisationen und die Vereinten Nationen (UN) haben zum Schutz von humanitären Helfern aufgerufen. Niemals zuvor seit Beginn der Erfassung seien so viele Beschäftigte von Hilfsorganisationen bei der Ausübung ihres Berufes getötet worden wie im vergangenen Jahr, betonten die UN zum Welttag der humanitären Hilfe am 19. August. Laut dem UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) kamen 280 Helferinnen und Helfer in 33 Ländern ums Leben. Mehr als die Hälfte von ihnen starben, während sie Zivilisten im Israel-Hamas-Krieg im palästinensischen Gazastreifen unterstützt haben.

UN-Mitarbeiter in Gaza-Stadt
UN-Mitarbeiter in Gaza-Stadt (Archivbild vom November 2023) Bild: Ashraf Amra/picture alliance/Anadolu

Im laufenden Jahr wurden bis zum 7. August bereits 172 humanitäre Helfer getötet. Auch der Krieg im Sudan und Konflikte im Südsudan hätten zu den tragisch hohen Zahlen der Todesopfer unter den Helferinnen und Helfern beigetragen, hieß es.

Selenskyj will Pufferzone in russischem Grenzgebiet errichten

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erstmals ein Ziel für den Vorstoß seiner Truppen in der westrussischen Region Kursk genannt. Es gehe um die Schaffung einer Pufferzone auf diesem Territorium, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Angesichts der schweren Kämpfe dort sowie im Osten der Ukraine bat er gleichzeitig die westlichen Partner um schnellen Nachschub an Waffen und Munition.

Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Bild: Efrem Lukatsky/AP/dpa/picture alliance

Der Krieg kenne keine Ferien, sagte Selenskyj und richtete sich damit besonders an die USA, Großbritannien und Frankreich. Vor allem in den Gebieten rund um den Donbass scheinen die ukrainischen Truppen schwer unter Druck zu stehen.

Philippinische und chinesische Schiffe zusammengestoßen

Im Streit zwischen China und den Philippinen um Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer ist es erneut zu einem Zwischenfall auf hoher See gekommen. Die Regierung in Manila erklärte, zwei Versorgungsschiffe der philippinischen Küstenwache seien kurz hintereinander mit zwei chinesischen Schiffen kollidiert und beschädigt worden. Sie warf China "illegale und aggressive Manöver" vor. Die chinesische Küstenwache sah dagegen die Schuld bei den Philippinen.

Ein Schiff der chinesischen Küstenwache
Ein Schiff der chinesischen Küstenwache auf Patrouille bei den Spratly-Inseln (Archivbild vom Mai 2024) Bild: Mark R Cristino/Matrix Images/picture alliance

Beide Vorfälle ereigneten sich südöstlich des Sabina Shoal, einer Untiefe, die zu den Spratly-Inseln gehört, die sowohl von China als auch von den Philippinen beansprucht werden.

Bangladeschs Interims-Regierungschef Yunus hält an Hilfe für Rohingya fest

In Bangladesch hat der neue Chef der Übergangsregierung, Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus, weitere Unterstützung für die aus Myanmar ins Land geflüchteten Rohingya zugesagt. "Unsere Regierung wird die über eine Million Rohingya, die in Bangladesch Zuflucht gefunden haben, nach wie vor unterstützen", sagte der 84-Jährige in der Hauptstadt Dhaka vor Diplomaten und Vertretern von UN-Behörden.

Muhammad Yunus gibt einem Mann die Hand
Am 8. August wurde Muhammad Yunus als Premierminister von Bangladesch vereidigt Bild: MUNIR UZ ZAMAN/AFP

Die meisten Rohingya waren 2017 aus ihrer Heimat Myanmar geflüchtet, nachdem das dortige Militär gewaltsam gegen die überwiegend muslimische Minderheit vorgegangen war. Yunus war Anfang August zum Leiter einer Interimsregierung benannt worden.

Terrorverdächtiger Islamist in Serbien erschossen

Serbische Polizisten haben bei einem Schusswechsel einen mutmaßlichen Komplizen eines Mannes getötet, der im Juni vor der israelischen Botschaft in Belgrad einen Polizisten angegriffen hatte. Der Mann habe sich nahe der Stadt Novi Pazar im Süden des Landes seiner Festnahme entziehen wollen und dabei mehrere Schüsse auf die Beamten abgefeuert, sagte Innenminister Ivica Dacic. Er sei daraufhin von Einsatzkräften der Anti-Terror-Einheit "neutralisiert" worden.

Polizeifahrzeuge vor der israelischen Botschaft in Belgrad
Polizeifahrzeuge vor der israelischen Botschaft in Belgrad (Archivfoto vom 29. Juni 2024) Bild: Oliver Bunic/AFP/Getty Images

Der Polizeieinsatz fand in dem Dorf Hotkovo in der Nähe von Novi Pazar statt, wo viele Angehörige der muslimischen Minderheit in Serbien leben.

Linke-Vorsitzende Wissler und Schirdewan ziehen sich zurück

Die Linkspartei muss sich eine neue Führung suchen. Die Vorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan teilten mit, sie würden beim Parteitag im Oktober nicht erneut für den Vorsitz kandidieren. Den Entschluss hätten sie in einer Sitzung des Parteivorstands verkündet.

Janine Wissler und Martin Schirdewan
Janine Wissler und Martin Schirdewan geben ihren Parteivorsitz ab Bild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/picture alliance

Wissler steht seit Februar 2021 an der Spitze der Linken, zunächst gemeinsam mit Susanne Hennig-Wellsow. Schirdewan übernahm den Ko-Vorsitz im Juni 2022. Die Linkspartei ist seit dem Austritt von Sahra Wagenknecht unter großem Druck. Das nach ihr benannte Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) steht in direkter Konkurrenz zu ihrer Ex-Partei. Im Bundestag verlor Die Linke durch die Abspaltung des BSW ihren Fraktionsstatus.  

se/AL (dpa, afp, kna, epd, rtr)  

Dieser Artikel wurde um 9.00 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.