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Neuer Terror beunruhigt Nordirland

25. Februar 2023

Schüsse auf einen Polizisten in der nordirischen Stadt Omagh sind von den Ermittlern als "Terrorismus" eingestuft worden. Im Fokus steht die paramilitärische Gruppe "New IRA".

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Nordirland | Angriff auf einen Polizisten
Spurensicherung am TatortBild: Liam McBurney/PA via AP/picture alliance

"Ich kann bestätigen, dass wir den Vorfall als mit Terrorismus in Verbindung stehend einstufen und unsere wichtigste Spur die New IRA ist", erklärte der stellvertretende Polizeichef Mark McEwan. Er äußerte sich nach dem Angriff auf den nordirischen Polizisten John Caldwell, bei dem dieser schwer verletzt wurde. Maskierte hatten am Mittwochabend in der Stadt Omagh mehrere Schüsse auf Caldwell abgefeuert, während er nach einem Training mit seinem Sohn Fußbälle in ein Auto lud.

Am Freitag wurden nach Angaben der Behörden zwei weitere Tatverdächtige festgenommen. Drei Männer waren bereits am Donnerstag gefasst worden.

Einige Militante noch aktiv

Die "New IRA" ist eine Splittergruppe der aufgelösten Untergrundorganisation Irisch-Republikanische Armee (IRA), die im jahrzehntelangen Bürgerkrieg für eine Vereinigung Nordirlands mit der Republik Irland kämpfte. Ende der 1990er Jahre legte die IRA die Waffen nieder, es kam zum Friedensschluss im sogenannten Karfreitagsabkommen. Doch einige Militante blieben aktiv. Sie sollen eng mit der organisierten Kriminalität verbunden sein.

Karte Vereinigtes Königreich Nordirland Irland DE

Im Nordirland-Konflikt waren insgesamt rund 3500 Menschen getötet worden. Derzeit ist die Lage in dem Landesteil des Vereinigtes Königreichs wieder angespannt. Nordirland hat seit Februar 2022 keine arbeitsfähige Regierung, weil die pro-britische DUP aus Protest gegen das im Brexit-Abkommen vereinbarte Nordirland-Protokoll sich nicht an der Exekutive beteiligt.

Den Unionisten sind insbesondere die Zollregelungen des Protokolls ein Dorn im Auge, weil diese de facto eine Seegrenze zwischen Nordirland und dem Rest des Vereinigten Königreichs schaffen. Dadurch soll verhindert werden, dass Grenzkontrollen zwischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland eingeführt werden müssen.

wa/bru (afp, rtr, dpa)