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Nachwuchs bei den Großen Pandas im Berliner Zoo

23. August 2024

Berlin und Bären – das gehört zusammen, das Tier ist sogar im Wappenschild der Hauptstadt. Nun hat Berlin wieder einen Grund über Bären auszuflippen: Im Zoo sind Pandazwillinge geboren worden.

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Ein frisch geborenes Panda-Baby wird untersucht
Sie sind klein, taub, blind und fast nackt - und sehr entzückend: Panda-Nachwuchs im Berliner ZooBild: 2024 Zoo Berlin via AP/picture alliance

Dieses Zwillingspaar wird sicherlich für große Begeisterung sorgen, so wie es 2006 der weltberühmte Eisbär Knut tat und 2019 die erste Pandageburt (die Zwillinge Pit und Paule) überhaupt in Deutschland: Am Donnerstag um 13.03 Uhr MESZ und um 14.19 Uhr habe Panda-Dame Meng Meng ihre beiden Babys geboren, teilte der Berliner Zoo mit. "Beide Jungtiere sind wohlauf und werden von ihrer Mutter und dem erfahrenen Panda-Team rund um die Uhr liebevoll versorgt." 

Ein frisch geborenes Panda-Baby wird von einem Händepaar gehalten und untersucht
Das Geschlecht der Pandazwillinge konnte bisher noch nicht sicher gestimmt werdenBild: 2024 Zoo Berlin via AP/picture alliance

Bärenliebe zwischen Mama Meng Meng und den Kleinen

Die Jungtiere wiegen laut Zoo jeweils 169 Gramm und 136 Gramm und sind circa 14 Zentimeter lang - etwa die Größe eines kleinen Meerschweinchens. Sie sind nahezu nackt, taub, blind und rosa - die prägnante schwarz-weiße Fellzeichnung bekommen sie erst später. 

"Ich bin erleichtert, dass die beiden gesund auf die Welt gekommen sind", sagte Tierarzt und Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem laut Pressemitteilung. "Die Kleinen machen einen munteren Eindruck, und Mutter Meng Meng zeigt uns allen, was das Wort 'Bärenliebe' bedeutet - sie kümmert sich rührend um ihren Nachwuchs."

Das Elefantentor, der Eingang zum Zoo in Berlin
Das Elefantentor, der Eingang zum Zoo in Berlin. Hier wurden die kleinen Pandabären geboren.Bild: picture-alliance / ZB

Geburtstermin wurde sehr genau vorausgesagt

Wildtier-Endokrinologin Jella Wauters von der Abteilung für Reproduktionsbiologie am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung bezog wegen der anstehenden Geburt bereits am 18. August ihr Quartier im Zoo. Bei sich hatte sie ihr mobiles Labor. Sie hat bereits mehrere Geburten bei Großen Pandas begleitet und führte alle vier Stunden Hormonanalysen anhand von Urinproben durch. Dadurch sagte sie das Zeitfenster der Geburt sehr zuverlässig voraus, wie der Zoo mitteilte. "Frau Wauters hat wieder einmal recht behalten mit dem Geburtstermin", teilte Knieriem mit. Selbst ihn überrasche es immer wieder, auf was für einem hohen Stand die Forschung in solchen Hormonanalysen inzwischen sei. 

Zwei Kolleginnen aus der chinesischen Chengdu Panda Base stehen dem Zoo bei der Versorgung der Jungtiere zur Seite. Die Kolleginnen hätten bei etwa 20 Geburten im Jahr viel mehr Erfahrung, so der Zoo. Gemeinsam mit dem Team des Zoos überwachen die beiden den Inkubator und die Temperatur der Babys, sie messen und wiegen sie - "wie man es von einer Babystation in einem Berliner Krankenhaus kennt".

Panda-Vater Jiao Qing ist nicht an der Aufzucht beteiligt

Meng Meng war am 26. März künstlich besamt worden. Am 11. August wurden dann per Ultraschall zwei Herzschläge festgestellt - und nur elf Tage später kamen die Jungtiere zur Welt. Die Tragzeit betrug laut Zoo 149 Tage. Die erste Zeit werden Meng Meng und die Kleinen im rückwärtigen Bereich des Pandastalls verbringen, sie sind erst einmal nicht für Zoobesucher zu sehen. Panda-Vater Jiao Qing ist, wie in der Natur üblich, nicht an der Aufzucht beteiligt, ihn können Besucher im Panda Garden sehen. 

Jiao Qing, Vater des Pandanachwuchses, frisst im Panda-Gehege des Berliner Zoos
Jiao Qing, Vater des PandanachwuchsesBild: Sebastian Gollnow/dpa/picture alliance

Pandas gebären natürlicherweise in etwa der Hälfte der Fälle Zwillinge, ziehen aber nur ein Baby auf. Im Zoo wird Meng Meng unterstützt, beide aufzuziehen. Die Milch von Pandabären ist extrem energiereich, nach der Geburt ist ein Panda-Baby eines der am schnellsten wachsenden Säugetiere überhaupt. 

Chinas Panda-Diplomatie

2019 hatte die elfjährige Meng Meng schon einmal Nachwuchs bekommen. Pit und Paule waren Lieblinge der Zoobesucher, gingen aber Ende des vergangenen Jahres zurück nach China. Wie ihre Eltern gehören auch die kleinen Pandas der Volksrepublik, die diese im Rahmen der sogenannten Panda-Diplomatie nur an ausgewählte Länder verleiht.

Nach Angaben des Zoos gibt es weniger als 2000 ausgewachsene Große Pandas im natürlichen Lebensraum. Daher sei jedes einzelne Jungtier ein wichtiger Beitrag zum Erhalt dieser gefährdeten Tierart, so der Zoo. 

pg/se (dpa, afp)